Zitat"Der scheidende Bahnchef Hartmut Mehdorn pocht nach Informationen des «Handelsblatts» (Mittwoch) darauf, dass die finanziellen Regelungen seines im Mai 2011 auslaufenden Vertrages voll erfüllt würden."
Eine wirklich ausgezeichnete Entscheidung, Herr Mehdorn! Wir alle stimmen Ihnen zu, dass Ihr Vertrag natürlich erfüllt werden sollte. Besonders in Zeiten der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Da freut sich doch das Herz aller Menschen, die im Mittelstand und den Etagen darunter, um ihre Existenzen kämpfen. Aber hey! Der gute Herr Mehdorn hat es doch wirklich nötig, dass diese Abfindung nach seinem Scheiden als Konzernchef gezahlt wird. Ja ja... Der Porsche ist schon ein schickes Auto, um das mal klarzustellen!
Versuchen wir uns mal an einer objektiven Betrachtungsweise der ganzen Situation: Hartmut Mehdorn sollte zweifelsohne nicht verteufelt werden. Der äußerst erfolgreiche, ehemalige Chef der deutschen Bahn ist sicherlich kein Mann, der nichts von seinem Fach versteht. Im Gegenteil, er war doch recht angesehen bis zur Eskalation der Datenaffäre, welche ihn schließlich auch seine Stelle an der Spitze der Bahn kostete. Eine gute Entscheidung, da er auf keinen Fall mehr uneingeschränkt hätte schalten und walten können, ohne dass man ständig auf eben diese Affäre hätte verwiesen.
Juristisch gesehen, liegt Mehdorn natürlich eindeutig im Recht! Niemand kann ihm die Abfindung verwehren, außer natürlich er selbst. Sieht man sich die Sachlage allerdings einmal von der moralischen Seite an, ist es klar, dass man gerade in der wirtschaftlichen Situation, in der wir uns momentan befinden, nicht auf einer solchen Summe Geld beharren sollte. Okay, ich sehe ein, dass einen so eine Masse an Euros sicherlich schwach machen kann, doch würde ich mir vorher unheimlich gerne mal Herrn Mehdorns Kontostand ansehen. Hat er das überhaupt nötig? Er wäre niemals mehr ins Gerede gekommen, hätte er auf seine zusätzlichen Milliönchen verzichtet. Er hätte sich sogar positiv von anderen abgehoben, was ihm nach der Datenaffäre sicherlich keiner zugetraut hätte. Naja. Gehandelt hat er schließlich im Sinne aller seiner Kritiker: Beharren auf einer für ihn absolut unnötigen Millionenabfindung, die zwar, rechtlich gesehen, lupenrein, moralisch allerdings absolut unter aller Sau ist!
Danke Herr Mehdorn! Soziale Marktwirtschaft, wie sie so gar keiner im Sinn hatte! Eine starke Leistung!
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