Bertelsmann AG-die eigentliche Regierung Deutschlands?

Bambusjoe · 30. Dezember 2009

Hallo!

Ihr werdet den Titel lesen und wahrscheinlich denken: "Der spinnt doch; was meint er damit???". Ich würde genauso denken, hätte ich mich nicht ein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt (vielliecht auch unzureichend, aber das wird sich ja im Rahmen dieser Diskussion hoffentlich noch zeigen).
Ich habe für meine FA über die Gesundheitsreform etwas recheriert und bin auf einen Artikel eines Arztes gestoßen, der damit versucht die Schattenseiten dieser Reform aufzudecken. Dabei dreht es sich auch um die Bertelsmann AG und deren politischen Einfluss. Ich konnte das Ganze zunächst auch nicht glauben, habe dann allerdings den Ratschlag des Arztes befolgt und in Google die Begriffe "Bertelsmann" und "Kritik" eingeben. Die erste Seite war bereits so erschreckend informativ, dass ich diesen Artikel verfasst habe und nun nach eurer Meinung frage.
Wer Lust hat macht sich etwas schlau und sagt was er davon hält. Mich hat es zumindest bewegt, mal sehen ob es auch die Welt oder zumindest das Forum bewegt;)

Hier nochmal die Links:
Der Artikel
Bertelsmannkritik

joerch298 · 1. Januar 2010

Noch viel bedenklicher als die AG ist meiner Meinung nach die Stiftung, da diese unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit auch noch ein gigantisches Steuersparmodell (für die Inhaberfamilie Mohn) ist.

Aber egal ob wir nun von der Beeinflussung der Politik durch die Stiftung, den Dienstleistungen der Arvato oder dem Medienimperium der AG reden, es wird für den einzelnen schon schwer, sich dem Einfluss von Bertelsmann völlig zu entziehen, da einerseits populäre Massensender wie RTL dazugehören, andererseits aber auch Bertelsmann bei durchaus geachteten Blättern wie z.B. dem "Spiegel" zumindest eine Minderheitsbeteiligung innehat.

Mögliche Lösungsansätze u.a.:

- Der Stiftung wird die Gemeinnützigkeit entzogen und damit entsteht volle Steuerpflicht
- Zerschlagung des Konzerns (wenn dies kartellrechtlich möglich ist)

Springer und Bertelsmann/Mohn als "Deutsche Öffentliche Meinungs AG"?

Ich möchte mich beim Threadersteller ausdrücklich für dieses interessante und wichtige Thema bedanken.

thems · 1. Januar 2010

Zitat

Original von joerch298
Ich möchte mich beim Threadersteller ausdrücklich für dieses interessante und wichtige Thema bedanken.

Und vor allem auch für den Bericht des Arztes. Sehr informativ. Haben schon viel über bertelsmann im Zusammenhang mit Bildungsreformen etc. gelesen. Das sie jetzt auch noch das Gesundheitssystem angreifen. bin ich froh, wenn ich auswandern kann.

Rattig · 1. Januar 2010

Zitat

Original von thems

Und vor allem auch für den Bericht des Arztes. Sehr informativ. Haben schon viel über bertelsmann im Zusammenhang mit Bildungsreformen etc. gelesen. Das sie jetzt auch noch das Gesundheitssystem angreifen. bin ich froh, wenn ich auswandern kann.

Wobei ich den Bericht des Arztes schon komisch fand. Zwar nicht vom Inhalt her, aber von der Aufmachung des Textes. Alleine die Einleitung finde ich bedenklich, weil sie für mich einfach zeigt, dass derjenige blos nicht in eine Ecke gedrängt werden will und somit seien Glaubwürdigkeit unterstreichen will, als ob diese Meinung, wenn sie von Linken gekommen wäre, unglaubwürdig wäre. Das tut zwar dem Inhalt keinen Abbruch, hat aber für mich schonmal einen bitteren Beigeschmack.

Zum Thema an sich: Dass bestimmte Lobbys mit in die Politik reinfuschen, ist ja eigentlich nichts neues, wobei es in solchem Ausmaß schon ein wenig erschreckend ist. Hab mir den Teil der Broschüre über Bildung angeschaut und einige Entscheidung in diesem Bereich in den letzten Jahren passen wirklich darein. Aber wenn man schon bedenkt, dass der Bildungsgipfel an einem Ort der Industrie stattfindet, sollte einen nichts mehr überraschen in diesem Punkt.

Bambusjoe · 1. Januar 2010

Also erstmal danke für das kleine Lob. Mir war das Thema wirklich wichtig, also dachte ich, dass ich vielleicht auch noch ein paar Leute dafür "stark machen" könnte, damit wenigstens ein kleiner Teil der Bevölkerung versteht, wie es wirklich aussieht.
Rattig: Sicherlich hast du Recht, wenn dir kritisierst, wie der Artikel geschrieben ist. Vielleicht stimmt auch garnicht was er in der Einleitung erzählt, trotzdem ist es aber gut, dass er das Thema anspricht. Zudem hätte er ja auch nichts davon zu lügen,oder?

Ohne Werbung machen zu wollen, kann ich noch das Buch "Der verkaufte Patient" von Renate Hartwig empfehlen. Es ist ebenfalls sehr informativ und aufschlussreich

Ich hoffe es können sich noch viele für dieses Thema begeistern, sodass eine interessante Diskussion entsteht:)

Rattig · 1. Januar 2010

Zitat

Rattig: Sicherlich hast du Recht, wenn dir kritisierst, wie der Artikel geschrieben ist. Vielleicht stimmt auch garnicht was er in der Einleitung erzählt, trotzdem ist es aber gut, dass er das Thema anspricht. Zudem hätte er ja auch nichts davon zu lügen,oder?

Es geht mir auch nicht darum, dass er ggf. in der Einleitung lügt oder ähnliches, sondern dass er den Wahrheitsgehalt seiner Aussage versucht damit zu unterstreichen, dass er einer bestimmten Bevölkerungsgruppe angehört. Damit koppelt er den Wahrheitsgehalt an seine Person und das ist es, was mir immer suspekt erscheint. Wahrheit muss unabhängig von Personen sein, sonst ist es nicht wahr. Dies hat aber nichts mit dem Thema zu tun, sondern ist ein anderes Thema.

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