So viel zu der Glaubwürdigkeit der Medien

Traurig.. Wenn auch bekannt, wenn man in der Materie ist. Lobbygruppen und Ablenkung durch Sensationsgier... Es heißt ja nicht umsonst Nach-richten.

Top Man und sehr guter Artikel.

Finde es schon seit Jahren lächerlich, wie die Shisha und die E-Zigarette in den Dreck gezogen werden.

Aber was will man auch gegen einen milliardenschwere Lobby anstellen. Die werden in der Presse IMMER gewinnen, so lange die so viel Kohle scheffeln.

Interessanterweise ist die angesprochene japanische Studie weder über Google Scholar, noch über die gängigen Suchmaschinen für wissenschaftliche Veröffentlichungen zu finden. Entweder existiert sie also gar nicht, oder sie ist derart schlecht durchgeführt worden, dass die Veröffentlicher (in dem Fall wohl das falsche Wort...) Angst vor einem Peer-Review mit gegenteiligem Ergebnis haben.

Bei meiner Recherche bin ich allerdings über diesen Artikel gestolpert: Comparison of select analytes in aerosol from e-cigarettes with smo... - PubMed - NCBI.

Zitat: "Analysis of the smoke from conventional cigarettes showed that the mainstream cigarette smoke delivered approximately 1500times more harmful and potentially harmful constituents tested when compared to e-cigarette aerosol [...]."

Auf deutsch: der Rauch einer Zigarette enthält im Vergleich mit den Aerosolen einer E-Zigarette rund 1500 Mal mehr potentiell gefährliche Stoffe.

Interessanterweise stammt diese Studie aus den USA, in der die Tabak-Lobby bekanntermaßen einen recht großen Einfluss hat. Folglich wird diese Studie vermutlich eher kritisch beobachtet worden sein, was für eine sorgfältige Überprüfung der Ergebnisse spricht.

Dafür gibt es doch den Pressekodex bzw. den Presserat. Auch wenn das den Lobbyisten nicht schmeckt

Zitat

gut zeigt, wie auch "angesehene" Medien mit dem Thema E-Zigarette umgehen...

Vorweg: „Die Medien“ sind kein homogener Begriff. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen Fachmedien und „Regenbogenpresse“. Die immer mehr aufweichen. Egal ob "Print" oder "Online"

Leider ist heute ein deutlicher Niedergang der „klassischen“ Medien zu verzeichnen. Zumindest, was die Qualität angeht. Es werden im Print-Bereich immer mehr Mitarbeiter ersatzlos gestrichen oder durch unqualifizierte Freelancer ersetzt. Motto: „Sie haben ein Auto, eine Kamera, hatten mindestens eine vier in Deutsch und sind mit 20 Cent pro Zeile zufrieden (Wer denkt bei Zeilengeld scho an an Qualität, Aufarbeitung und Schreibstil?) Zugleich werden eigene Berichte heruntergefahren und
vermehrt auf Agenturmeldungen gesetzt, die 1:1 übernommen werden. Bei den aktuell eingepflegten „Newstickern“ sitzen oft Leute, die keine Ahnung von simpler Redaktionstätigkeit haben. Mein Abo für Schmunzelmomente: Die Bild online. Rechtschreibfehler bei den „News“ ohne Ende. Kürzlich haben die sogar den Namen ihres
Übervaters „Axel Springer“ falsch geschrieben. Für HIWIS, 6,50 Euro die Stunde? (= Wilde Mutmaßung)

Geldgier? Nicht unbedingt. Denn die früheren zahlenden Leser oder Abonnenten sind heute gewohnt, eigentlich alles kostenlos zu bekommen…

Das Shisha-forum.de ist sozusagen noch vom alten Schlag. Hobbyisten unter sich, sehr erfahrene und kompetente Mods, ein riesiges Archiv, keine direkte wirtschaftliche Einflussnahme.

Stellen wir uns einmal vor, shisha-forum.de sei ein Print-Medien Verlag. Nur um zu verstehen, wie moderne Medien heute funktionieren. Was wäre heute anders?

Die Anzahl der Admins, Supermods und Mods (= Chefredaktion, Ressortleitung, Redakteure) würde drastisch reduziert. Die Überwachung der Threads sinkt auf ein Minimum. Antworten/Postings von Mods betreffen allenfalls 30% der Threads. Wer kann schon fachlich fundiert da antworten, wo er sich nicht auskennt?

Für weite Forenbereiche würden Themenschwerpunkte und einzelne Threads komplett von außen zugekauft. Agenturen würden z.B. den Bereich „Shisha Kaufberatung“, oder „Technische Tipps“ fast vollständig aus ihrem eigenen Datenbestand einpflegen. Ohne jede Kontrolle.

Die personell aufgestockte „Anzeigenleitung“ (wichtiger als die Chefredaktion), würde vermehrt „redaktionelle Beiträge“ in Verzahnung mit Werbeschaltung bringen.

Der Großteil der Pseudo-„User-Erfahrungen“ käme anonym über Facebook oder Twitter – mit Aufforderung zum Liken und Teilen.

Händler, Hersteller, politische Organisationen mit hoher Kompetenz in sozialen Medien hättn das Ruder in der Hand – ohne dass es Nutzer bemerken.

Neue (und leider quotenträchtige) Rubriken wären: „Shisha-Design“ by „Der Glööckler von Notre Dame“, „Geissens going Hookah“ und das „Shisha-Camp“ (mit Ekel-Setups). Ideal fürs breite Publikum: Die „Shisha-App“, die mit nicht mehr als zwei Schlagworten pro SMS wahrlich niemanden überfordert….

Zitat

Es heißt ja nicht umsonst Nach-richten.

Schönes Wortspiel, dass sein Gegenüber im "Vorurteil" bzw. den Erwartungen der Nutzer hat.

Motto: Information: Kostenlos. Qualitative hochwertige, ungesteuerte Information: Unbezahlbar… (aber wäre weder von Herausgeber noch von Nutzer wirklich erwünscht)

Soweit zum was-wäre-wenn. Glücklicherweise ist es hier nicht so. War ja nur zu eine Simulation zum Verständnis der Medienlandschaft.

Früher waren zahlende Abonnenten der Gradmesser für den Erfolg eines kommerziellen Mediums. Heute hat sich das Grundprinzip umgedreht.

Gut, dass es immer noch nicht kommerzielle und trotzdem hochqualifizierte und individuelle Seiten wie shisha-forum.de gibt.

Pressemeldungen zur E-Zigarette sind eh mit Vorsicht zu genießen, und zwar von beiden Seiten.
Auf der einen Seite stehen Lobby-Interessen und ein Staat der auf Einnahmen aus der Tabaksteuer angewiesen ist..auf der anderen Seite teilweise verblendete Fans, die ein System, zu dem es keinerlei Langzeiterfahrungen, bzw. -studien gibt, als gesund und unschädlich anpreisen. Man sollte seinen eigenen Verstand bei der Diskussion nicht ausschalten.

Die Shisha steht genauso schlecht seit Jahren in den Medien, doch überall wo es keine Steuern zu holen gibt gefällt dem Staat das wohl nicht (E-Zigarette).

In der heutigen Zeit muss man eh extrem aufpassen, was man von den Medien glaubt oder nicht.
Und da spielt die Politik genauso eine Rolle wie die Lobbyisten. Es liegt einfach daran, dass man die Meinung der Menschen durch ihre Gutgläubigkeit sehr stark beeinflussen kann.
Ich habe das 5 Jahre lang selbst erlebt. Meine Tante war in diesem Zeitraum
bei der Botschaft in Kabul und immer wieder in dieser Zeit haben Medien
von Übergriffen auf diese berichtet. Das erstaunliche war aber, dass sie davon überhaupt nichts wusste wenn wir sie daraufhin angerufen haben.
Und das selbe wird natürlich bei E-Zigaretten oder E-Shishas sein. Dort liegt einfach der Nachteil für die Politik, dass sie daran im Gegensatz zu normalen Tabak nichts verdienen. Also macht es Sinn diese Produkte noch möglichst im Kern zu ersticken, damit nicht zu viele auf die Elektrovariante umsteigen.

so einfach ist es auch nicht, der Staat hat immerhin eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Bürgern, und Langzeitfolgen der E-Zigarette sind nicht bekannt. Eine Besteuerung von Liquids wäre ja letztendlich nicht das Problem.