El Nefes Deluxe Hose [Vorstellung + Test]

  • Wie der Ein oder Andere sicher schon mitbekommen hat, bin ich neuerdings stolzer Besitzer einer El Nefes Gazi :love: . Mit der Anschaffung kam aber auch eine Frage auf: welcher Schlauch passt optisch zu der Pfeife?
    Die Antwort war gar nicht so einfach...mein umgebauter Silikonschlauch sieht zwar gut aus, ist aber recht schwer und könnte die Pfeife damit zum kippen bringen. Also hab ich mich eine Weile umgesehen und bin letztendlich, auch auf Grund der Empfehlung vom Remus, beim El Nefes Deluxe gelandet.
    Wie er verarbeitet ist und wie er sich rauchen lässt, lest ihr in den folgenden Zeilen.
    (Bevor kritische Stimmen kommen und sich beschweren, dass ein Silikonschlauch unmöglich zu einer traditionellen Pfeife passen kann: bitte sehr! ;) Mehr Infos dazu gern auf Anfrage.)


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    Gekauft wurde der Schlauch bei Shisha-Nil.de für 9,99€ im Angebot.


    Erster Eindruck:
    Geliefert wird der Schlauch in einer transparenten Tüte mit einem Einleger, auf dem Reinigungshinweise stehen, und abgenommenen Endstücken. Optisch hat er mir auf den ersten Blick gut gefallen, auch die Haptik ist angenehm und ähnelt der traditioneller Lederschläuche. Von außen besteht der Schlauch aus (in meinem Fall grauem) Kunstleder. Direkt über dem Anschluss-Stück befindet sich ein schwarzer "Nefes"-Sticker auf dem Schlauch, der mit umwickelt wurde. Die Kordel am Griffstück fasst sich ebenfalls gut an, außerdem ist der Schlauch angenehm flexibel und nicht zu schwer. Die Endstücke sind aus transparentem Kunststoff, der von innen lackiert ist. Hält man mutig die Nase in den Schlauch, möchte man zunächst aber nicht davon ausgehen, mit diesem Teil rauchen zu können...


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    Verarbeitung:
    Das Mundstück war bei mir einwandfrei verarbeitet, das Anschluss-Stück wies jedoch merkwürdige, braune Verfärbungen und einen kleinen Riss auf. Die Wicklungen aus Draht sind sauber ausgeführt und sollten entsprechend langlebig sein, außerdem findet sich an den Enden jeweils eine Metallkappe zum Verdecken der Übergänge in die Endstücke. Während diese beim Griffstück fest (wenn auch leicht schief) saß, hatte ich die Kappe beim Anschluss-Stück direkt in der Hand. Sie sind jedoch unverkratzt und bilden einen schönen Übergang. Darunter finden sich an beiden Enden Gummieinsätze, die verdächtig an Chinahead-Dichtungen erinnern. ;) Diese nehmen die Endstücke sicher auf und bewegen sich beim Eindrehen der Endstücke nicht - so, wie es sein soll!
    Die Kordel der Endstücke war bei mir ebenfalls sauber verarbeitet, ein paar offene Fransen ließen sich problemlos mit dem Feuerzeug entfernen. Durch die abgefallene Metallkappe ließ sich auch die Befestigung der Kordel erkennen, diese erfolgte durch Heißkleber und eine Art Tesafilm.
    Ein Blick in das Anschluss-Stück zeigt, wie der Schlauch selbst aufgebaut ist: es handelt sich um eine von Folie und Kunstleder ummantelte, recht robust wirkende Edelstahlspirale. Das erklärt auch die hohe Flexibilität im Vergleich mit dem Kaya Emperor 2.0/Ager Hose/..., die auf einem Kuststoffschlauch aufbauen. Momentan glänzt die Spirale noch schön rostfrei, ob das so bleibt werde ich bei Gelegenheit nachreichen.
    Der Durchzug des bis hier so vielversprechenden Schlauchs war beim ersten Test jedoch absolut mies. Verantwortlich hierfür waren zwei Stücke Heißkleber, die unter die Dichtung gelaufen sein und sich gelöst haben müssen. Nach kräftigem Pusten von beiden Seiten kamen sie heraus geflogen, damit zog sich der Schlauch endlich wie erwartet.
    Nach dem Spülen mit heißem Wasser und Zahncreme ließ auch der Geruch nach Autoreifen bedeutend nach, nach dem mittlerweile 4. Kopf ist er ganz verschwunden.
    (Auf dem entsprechenden Bild habe ich die braunen Verfärbungen bereits abgekratzt, daher die weiße Verfärbung ganz rechts. Es handelte sich offenbar um Dreck, der unter dem Lack eingeschlossen war und ließ sich leicht entfernen.)


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    Kleine Modifikationen
    Die erste Modifikation ergibt sich bereits aus dem geschriebenen: die Metallkappe musste wieder dran. Hierfür hab ich das Anschluss-Stück einfach weiter mit Tesafilm umwickelt (war ja eh schon da), bis die Kappe sich grad noch drauf schieben ließ - hält bombenfest und war schnell gemacht. Der Riss im Endstück stellte sich ebenfalls als unbedeutend heraus, da er vollständig in der Dichtung verschwindet.
    Das mitgelieferte Mundstück gefiel mir optisch von Anfang an nicht, daher habe ich mich (zunächst mangels besserer Alternativen) für ein Kaya Slight Line XS entschieden. Da die am Schlauch angebrachte Dichtung so zu groß war, habe ich eine kleine Schlauchdichtung reingesteckt, so hält das Mundstück einwandfrei. Und zum Schlauch passt es super, da es sich zum einen angenehm rauchen lässt und zum anderen die Balance des Griffstücks gut hält. Also alles richtig gemacht, das Teil darf bleiben! :D
    Jetzt musste der Schlauch nur noch an die Pfeife passen, was wegen des sehr kleinen Schlauchanschlusses der Gazi nicht so einfach war. Alle bei mir rumfliegenden Dichtungen haben nicht gepasst, daher habe ich am Ende einfach einen Streifen Frischhaltefolie um das Endstück gewickelt und oben durch eine drüber geschobene Dichtung befestigt. Damit passt der Schlauch hervorragend und hält entsprechend gut. Wer allerdings eine kleinere Pfeife oder einen größeren Kohleteller hat, wird auch hier nicht um echte Modifikationen herum kommen, da das Anschluss-Stück schon sehr lang ist (siehe Bilder). Abschleifen wäre eine Möglichkeit, allerdings ist der Kunststoff sehr hart. Sobald meine Pfeife einen größeren Kohleteller bekommen hat, werde ich das Endstück wohl durch das eines Silikonschlauches ersetzen.


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    Test + Fazit
    Beim Rauchen verhält sich der Schlauch sehr gut. Durch das eher geringe Gewicht und die große Flexibilität lässt er sich ermüdungsfrei auch längere Zeit halten und zieht nicht an der Pfeife, sollte die Pfeife also nicht versehentlich umwerfen. Auch der Durchzug ist, wie bereits angesprochen, ausreichend und angenehm - er unterstützt das lineare Zugverhalten einer traditionellen Pfeife schön. Mittlerweile riecht der Schlauch angenehm nach Tabak und nicht mehr nach Gummi, der chemische Geschmack hat sich ebenfalls nach den ersten Zügen Nakhla Doppelapfel verzogen.
    Ohne angeschlossene Pfeife fiel mir ein Heulen auf, wenn man an dem Schlauch gezogen hat - dieses verschwindet jedoch, wenn der Schlauch im Einsatz angeschlossen ist.


    Kann man diesen Schlauch also empfehlen? Sicher nicht vorbehaltlos, da er doch kleinere Verarbeitungsfehler aufwies. Wer diesen Schlauch jedoch, ähnlich einer traditionellen Pfeife, mehr als durch eigene Arbeit personalisiertes Unikat, denn als gebrauchsfertiges Massenprodukt sieht, wird mit ihm sicher viel Freude haben.


    Einen Nachtrag wird es wie angesprochen geben, sobald der Schlauch eine Weile in Betrieb war.


    So viel also vorerst von mir, in diesem Sinne vielen Dank fürs Lesen und weiterhin viel Spaß mit unserem Hobby
    Smillo


    Edit [19.08.14]: Ich habe den Schlauch heute das zweite Mal gewaschen - hätte ich es doch besser gelassen... Es zeigte sich nämlich, dass die Dichtungen, die die Endstücke aufnehmen, offenbar mit einem wasserlöslichen Kleber eingesetzt wurden. :dum: Nicht nur, dass ich jetzt auf beiden Seiten die Metallkappen abnehmen konnte, zusätzlich hatte ich beim Ausdrehen der Endstücke, um den Schlauch zum Trocknen aufzuhängen, auch auf beiden Seiten die Dichtungen in der Hand. Der darunter befindliche Kleber war nunmehr eine schleimige Masse, die ich mit einem Papiertuch glücklicherweise vollständig entfernen konnte. Jetzt trocknet der Schlauch zwar besser, da sich unter den Dichtungen kein Wasser mehr sammeln kann, aber etwas merkwürdig mutet die Entscheidung schon an, einen als waschbar beworbenen Schlauch mit wasserlöslichen Komponenten zu versehen... :schlag:


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    Smillos dampfender Schuhkarton


    - Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert,
    was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt, aus? -
    (Einstein)

    4 Mal editiert, zuletzt von Smillo ()

  • Ein wirklich gutes und objektives Textreview. War für mich sehr aufschlussreich, da ich selber noch auf der Suche nach einem Schlauch für meine KM bin, da mein Ager schon ein wenig Eigengeschmack entwickelt hat.


    Nach diesem Review werde ich den Schlauch wohl aus der engeren Wahl wieder herausnehmen.


    MfG Flo

  • Nach nun mehr knapp 4 Monaten in Benutzung möchte ich noch einmal ein Update geben:


    ich habe seit August fast ausschließlich diesen Schlauch in Benutzung, bin also sehr zufrieden mit ihm. Die gelösten Dichtungen an den Endstücken haben sich nicht weiter als Problem herausgestellt, sie halten auch so wunderbar. Und auch sonst zeigt der Schlauch keine Altersschwäche und schlägt sich Tag für Tag wacker. Ich würde ihn wieder kaufen, da er sich in der täglichen Praxis einfach keine nennenswerten Schwächen erlaubt, auch wenn er im ersten Eindruck ein wenig...sagen wir verwundert hat.

    Smillos dampfender Schuhkarton


    - Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert,
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    (Einstein)

  • Wow, riesen großes Lob auch von mir. :thumbsup:
    Vielen Dank für den TOP-Testbericht und echt der Wahnsinn was da alles zusammen kommt für so ein "bischen" Schlauch.
    Überleg mir auch grade, ob ich bei meiner nächsten Bestellung bei Julyano mal so einen traditionellen El Nefes Schlauch mal mit dazu nehme.
    Preislich ist es ja nicht die Welt und wie man sieht, hat man mit ein paar kleinen Modifikationen einen super Schlauch.

  • Super Bericht & Nachschlag. Da steht man als Interessent nicht mehr "auf_m Schlauch" ;)
    Werde den auch mal auf die Einkaufsliste setzen.

    Was ich im Leben nie begreife - ist das Setup der Wasserpfeife (Albert Dampfstein)