Ulm - Beim Spielen an einer defekten Waschmaschine hat ein vierjähriger Junge in Ulm seinen Arm verloren. Sein großer Bruder, der in der Nacht zum Montag alles mit angesehen hatte, packte den Arm daraufhin in die Gefriertruhe und brachte den Vierjährigen einfach ins Bett. Die Mutter ließ er schlafen. Dass der Junge an der schlimmen Wunde nicht verblutet ist, grenzt an ein Wunder. Er schwebte am Mittwoch nicht mehr in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.
Für die Mutter kam der Schreck erst am nächsten Morgen: Als sie nach ihren Jungs sehen wollte, fand sie den Kleinen ohne Arm. Sofort sei die Frau mit dem Kind ins Krankenhaus gefahren. Erst dort kam heraus, dass der abgetrennte Arm noch zu Hause im Gefrierfach lag.
Eine Polizeistreife übernahm den Transport und brachte das tiefgefrorene Körperteil in die Klinik. Aber da war es längst zu spät: So viele Stunden nach dem Unglück konnten die Ärzte den Arm nicht mehr annähen.
Ermittler der Polizei versuchten am Mittwoch noch die Ursache für das Unglück zu finden. Offensichtlich waren die beiden Brüder kurz vor Mitternacht in die Küche gegangen. Dort stand die Waschmaschine, an der wegen eines Defekts die Tür ausgebaut war.
Irgendwie haben die Jungen die Maschine dann eingeschaltet - dann griff der Vierjährige wohl in die drehende Waschtrommel. Ein Gutachter soll nun klären, wie das möglich war. Vieles deute auf einen technischen Fehler hin, teilte die Polizei mit. Normalerweise hätte sich die Waschtrommel nicht in Bewegung setzen dürfen, solange die Tür nicht geschlossen war.
Dass der Junge den Unfall ohne sofortige Behandlung überhaupt überlebte, könne nur daran liegen, dass sich die Blutgefäße geschlossen haben, sagte ein Unfallchirurg dem Südwestrundfunk.
Kurzfassung für faule
Beim Spielen steckte ein Vierjähriger aus Ulm seinen Arm in eine laufende Waschmaschine, dabei wurde ihm das Gliedmaß abgetrennt. Sein elfjähriger Bruder legte den Arm in die Gefriertruhe und brachte den Jüngeren ins Bett. Erst am nächsten Morgen merkte die Mutter, was passiert war.