Hallo,
ich bin auch Geocacher
Ich finde nichts verwerfliches daran, Anderen von dem Hobby zu erzählen, denn mal ehrlich: Wie hätten die "alten Cacher" sonst davon erfahren? Irgendwie muss ja jeder mal dazu gekommen sein und davon gehört haben. Und diejenigen, die nicht allein suchen wollen, erzählen ihren Freunden davon und nehmen sie mit. Und von schönen Dingen, die man erlebt, erzählt man dann wieder Freunden und so weiter. Natürlich wird auch viel davon im Internet geschrieben und es gibt Bücher dazu. Eines davon ist von Bernhard Hoecker
http://www.amazon.de/Aufzeichnungen-eines-Schnitzelj%C3%A4gers-G%C3%ABocaching-zur%C3%BCck/dp/3499622521/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1372360905&sr=8-1&keywords=geocaching+bernhard+hoecker]
Ich liebe Geocachen aus verschiedenen Gründen, die ich kurz aufzähle:
- Man kommt raus in die Natur, entdeckt Orte, die man sonst nicht sehen würde: Denkmäler und Gedenkstätten, alte Bäume, Burgen und andere historische Gebäude, sieht tolle Ausblicke und auch in der Stadt kann man viel entdecken und über die Geschichte lernen
- Man lernt etwas über die Orte, an die man kommt: Über alte Häuser, die Geschichte der Stadt, ihrer Bewohner und Helden etc
- Man bekommt gerade Kinder, Teenies und Jugendliche vom Sofa weg und dazu motiviert, sich zu bewegen. Wenn man ein Ziel und eine Mission hat, ist man viel eher bereit, mit den Eltern spazieren zu gehen- Weil man es nicht als Spazieren wahrnimmt
Seit ich ins Siegerland gezogen bin, kann ich mit dem Semesterticket in NRW herumfahren. Ich hab nur leider keinen gefunden, der mit mir Köln erkundet, also musste ich allein losziehen.
Die Kathedrale wollte ich gern sehen, aber keine Führung mitmachen. Es gibt einen Geocache, der mich durch die große Kirche führt und nicht nur dadurch. Ich bin auch ins Parkhaus runter, weil man da noch alte Wände sieht und hinter der Kathedrale eine Treppe runter, wo man ein historisches Taufbecken sehen kann. Wer von euch kennt das? Ich habe kaum jemanden gefunden, der sich das je angeguckt hätte, weil davon kaum jemand weiß.
Weil ich Fragen beantworten musste, habe ich mir auch Schilder durchgelesen oder bestimmte Bereiche genau angesehen und wenn ich heute in die Kathedrale gehe, kann ich Freunden einiges erzählen
In meiner Stadt wurde damals jemand durch zu Unrecht getötet und in meiner Nähe gibt es einen Gedenktstein. Den Platz hab ich schn oft gesehen, aber nie wahrgenommen. Durchs Geocachen bin ich dahingegangen.
Wir haben hier auch eine ganz lange Treppe, die im Volksmund "Asthmatreppe" heißt, weil man ganz schön schnauft, wenn man oben ankommt. Die wird auch immer den Ersties der Uni gezeigt, wenn sie neu hierherkommen. Was kaum einer weiß: Links auf den Stufen sind Sternenbilder und rechts an den Stufen steht der Name dazu. Woher ich das weiß? ich bin Geocacher
Neulich war ich in Düsseldorf und weil wir gern ein bisschen was sehen wollten und noch Zeit hatten, habe ich die Geocachingapp geöffnet und wir haben 3 Caches gemacht- Ein schöner Zeitvertreib.
Auch als ich neulich zu einem Pilgertreffen gegangen bin und ein Pilger und ich uns vorher getroffen haben und wir 45 Minuten zu früh an der Kneipe waren: Ein paar hundert Meter weitergelaufen und einen Cache gehoben.
Im Winter war meine Schwester in Köln und wir haben uns getroffen und haben ein paar Dosen gehoben. Total schön, durch die klirrende Kälte zu laufen und im Schnee nach Schätzen zu suchen. Ansonsten hätten wir uns wohl irgendwo reingesetzt und am Tisch gesessen.
Das war aber viel cooler!
An der Ostsee gehe ich mit meinem Freund auch regelmäßig cachen. Ich bin da fast aufgewachsen, wir waren da früher fast jedes Wochenende im Sommer und in den Ferien. In Grömitz kenn ich mich eigentlich gut aus, aber der uralte Findling, den hab ich noch nie gesehen...
Manchmal mache ich nu Tradis, besonders wenn ich spontan mit der App losziehe, weil ich da vorher kein großes Rätsel lösen muss, aber wenn wir Zeit haben, lösen wir gern knifflige Rätsel (an manchen scheitern wir auch) und ziehen dann los und hoffen, dass wir die Dose finden. Es gibt schöne Routen, die auch für Familien geeignet sind, wir können eine Wanderung unterbrechen und einen "Schatz" heben, das macht doppelt so viel Spaß wie einfach nur zu laufen.
Wenn ich in Hamburg bin, treffe ich mich mit meinen Geschwistern zum Geocachen, da haben wir was zu tun, laufen zusammen durch die Gegend und haben viel Zeit, uns zu unterhalten. So habe ich auch einige der Freunde meiner Geschwister besser kennengelernt, das ist schöner, als nur rumzusitzen. Vor Allem nachts
Als mein Bruder im letzten Jahr geheiratet hat, sind wir am Tag danach mit einer Gruppe losgezogen, ein paar Caches in der ländlichen Gegend um Dresden zu machen. Mein Opa schloss sich uns spontan an und als wir uns einen Hang am Wald hochschlagen mussten, kletterte er voran, was haben wir gestaunt, wie fit er ist
Ich liebe es auch, einfach mit dem Auto anzuhalten und eine Dose zu suchen. Auf einer langen Fahrt ist das eine schöne Unterbrechung.
So, das war jetzt eine kleine Abhandlung, die vielleicht sogar jemand bis zum Ende gelesen hat und wenn nicht, dann ist es auch egal. Mir macht es Spaß und ich freue mich auf das Wochenende im Sauerland: Ich hab schon mal die Caches in der Umgebung ausgecheckt