Das kam gerade über die Nachrichtenagentur dba. Dürfte also übermorgen in den Lokalzeitungen auftauchen. Gut, dass ich schon mit langlebigen Traditionellen ausgerüstet bin. Gebe ich mal unkommentiert weiter:
ZitatAlles anzeigenGeht der Jugend bald der Dampf aus?
EU kündigt Strafzoll auf Metall-Wasserpfeifen an
Im Rahmen des üblichen „Update-Days“, dem ersten Mittwoch im Monat, ging EU-Sprecher Manuel Garibaldi auf die aktuellen Regelungsvorhaben
ein. Im Fokus stehen diesmal die preisgünstigen Wasserpfeifen aus asiatischer Produktion. Gestaffelte Strafzölle von bis zu 38 Euro pro Kilogramm Pfeifengewicht (einschließlich Verpackung) sollen die Shisha-Schwemme eindämmen.
Denn das extrem gesundheitsgefährdende „Shisha“-Rauchen steht weiter hoch im Kurs. Dabei wähnen sich die zumeist jugendlichen Konsumenten in trügerischer Sicherheit. Inhalieren sie doch scheinbar nur wohlschmeckenden Dampf, vorwiegend in fruchtigen und minzigen Aromen. Doch Ärzte und Krankenkassen schlagen Alarm: Schon in einer halbstündigen „Session“ entspräche die tatsächliche Schadstoffbelastung dem Genuß von 250 herkömmlichen Filterzigaretten! Bei besonders duchzugstarken Shishas aus China werde sogar das Äquivalent von bis zu 400 Glimmstengeln übertroffen. Grund sei das extrem lange und tiefe Inhalieren. Motto: Meine Qualmwolke ist größer als Deine!
Bislang versuchten die Behörden, dem über eine alte deutsche Sonderregelung im Tabakgesetz Herr zu werden. Dessen allein auf Zigaretten- und klassischen Pfeifentak zugeschnittene Vorschriften untersagen seit Jahrzehnten Tabak mit mehr als 5% Feuchtigkeitsgehalt. Damals dachte noch niemand Wasserpfeifen,
die besonders feuchten Betriebsstoff benötigen, weil der Tabak darin verdampfen, aber keinesfalls verbrennen soll. Unbeabsichtigte Folge: „Ausländischer“
Shisha Tabak ist hierzulande fast ausnahmslos verboten; trockene Sonderproduktionen für den deutschen Markt aber un(b)rauchbar. „Trotz engmaschiger Kontrollen an Grenze und im Paketversand und Razzien in Shisha-Bars, gelangen aber immer noch hunderte Tonnen „rauchfertigen“ Wasserpfeifentabaks in den Markt, Tendenz steigend“, zieht Holger Hinzberger, Pressesprecher der Zolloberdirektion Würzburg-Südwest, resignierende Bilanz. „Zumeist muss der beschlagnahmte Tabak dazu kostenintensiv im Lebensmittellabor examiniert werden. Das verunsichert natürlich auch unsere Kollegen in den Zollämtern."
Mit der neuen Verordnung packt die EU-Verwaltung das Übel nun quasi an der Wurzel: Ist bald schon die Shisha kaum noch erschwinglich, wird auch der beste Originaltabak aus dem Orient oder den USA schnell uninteressant. Clevere Idee: Das hohe Gewicht der Rauchgeräte geht dramatisch zu Lasten der Importeure. Denn die asiatischen Ausführungen werden durchweg aus billigem Metallguß oder edlem Edelstahl gefertigt. Eins haben alle gemeinsam: Sie sind keine Leichtgewichte. Traditionelle, besonders massive Messingmodelle aus Ägypten oder der Türkei legen noch etliche Pfunde drauf - inklusive der Wassergefäße aus hochwertigem Glas („Bohemian Bowl“). Bei einem Gewicht von 2 bis 7 Kilogramm pro durchschnittlicher Shisha kommt in den so schnell ein Strafzoll von 76 bis 266 Euro (und mehr) zusammen, der an die Verbraucher weitergegeben wird. Zollsprecher Hinzberger ist zuversichtlich: „Dazu kommt das einfache Zollverfahren. Kein Labor mehr. Einfach wiegen – und gut“.
Findige Entwickler haben dies allerdings schon kommen sehen. Und bereits neue Techniken in der Pipeline. Wie die Firma Hookah Chief Ltd. aus Kwantung. CEO Chen Lung Entsug: „Die Zukunft gehört Wasserpfeifen aus hitzebeständigem, hochformstabilem und dennoch hochbelastbarem Kunststoff, wie ihn die Automobilindustrie beispielsweise als PFKarbon einsetzt. Das ultraleichteHigh-Tech-Material kann zudem in jeder Form und Farbe produziert werden, und zwar zu einem Bruchteil der teuren Metallfertigung“. Weiterer Vorteil: Endlich kann auch die moderne Elektronik im Produkt Einzug halten. Erstmals seien integrierte Sensoren für Rauchtemperatur oder den Kohlenmonoxydgehalt in der sogenannten „Rauchsäule“ machbar. Die Werte könnten per Display abgelesen oder direkt aufs Smartphone ausgegeben werden. Die manuelle Hitzeregulierung durch optimales Platzieren der Kohlenbrocken müsste der Benutzer allerdings weiterhin selbst übernehmen. Gerade für Einsteiger ein Riesenproblem. Noch. Denn Hookah Chief arbeitet mit Volldampf an einem Automatiktabakkopf mit sensorgeregelten Lüftungsklappen, per Bluetooth von einer eigenen App gesteuert. „Kein großer Aufwand“, so Entsug: „Wir sind bereits mit einem führenden Hersteller von Mikromotoren im Gespräch. Der CEO wagt gleich einen Blick in die nahe Zukunft: „Innerhalb von 5 Jahren wird die individuelle Custom-Hookah aus dem 3D-Drucker so selbstverständlich sein, wie das Handy heute“.
Bleibt die Preisfrage. Die in der Brüsseler Verwaltung für Verblüffung sorgen sollte. Denn PFKarbon ist nicht nur leicht und billig, sondern zugleich hochgradig Recycling fähig. Er garantiert eine vorbildliche und sorgt für CO2-belastend. Hier wirkt sich die Rücknahmeverpflichtung in der Automobilindustrie aus. Und weil der Kunststoff eine vorbildliche CO2-Bilanz garantiert, ist der Import seit 2013 sogar zollbegünstigt…