PEGIDA - was denkt ihr darüber?

  • Jup, ist mir klar, dass hier eher Leute sind, die weniger Berührungsängste mit dem Orient an sich.


    Mir allerdings macht die wachsende antiislamische Stimmung in Deutschland Sorgen. Nicht antiislamistisch, sondern antiislamisch.


    Ich sehe PEGIDA als Vorreiter und Türöffner für offene Ressintements, die nun in aller Deutlichkeit ausgelebt werden können, unter dem Motto "Wird man doch noch sagen dürfen!"
    Man darf den Islam, wie jede Religion, kritisieren. Das steht auch garnicht zur Debatte. Aber alle über einen Kamm zu scheren und dann in einer Reihe mit Rechtsextremen und Putinisten "gegen alle, die Lügenpresse, die da oben, Migranten und Flüchtlinge" zu marschieren - das macht mir Sorgen.


    Marwa El-Sherbini sollte eigentlich Mahnmal genug sein, dass man Menschen nicht aufgrund ihrer Religion und Herkunft ablehnen und verachten darf. Warum sollte jemand sich um Integration bemühen, wenn ihm auf der Straße offener Hass entgegen schlägt?


    Was sagt ihr dazu? Eure Meinung interessiert mich.

    "Hab ich dir schon mal gesagt, was die Definition von Wahnsinn ist?
    Wahnsinn ist wenn man exakt dieselbe Scheiße immer und immer wieder macht und erwartet, dass sich was ändert.
    Das ist irre."
    - Vaas Montenegro -

  • Ich denke dass die Entwicklung ziemlich gefährlich ist.


    Es gibt immer mehr Sympathisanten und ja, es entwickelt sich eine richtige ''Islamophobie'' bei viel zu vielen.


    Es sind natürlich immer Einzelfälle. Ich selbst bin halb- Iraner und stolz auf meine Herkunft.


    Religiös bin ich allerdings nicht und ich schäme mich dafür auch nicht und mein ganzes Umfeld begegnet dem stets tolerant.


    Ich bin traurig darüber dass Religion (Nicht nur unter Muslimen) Anlass für Kriege geben soll. Religion, so wurde es mir beigebracht, von Kleinauf und egal ob Islam oder Christentum (meine Mutter) hat etwas mit Glauben zu tun und nichts mit Gewalt. So wurde es mir beigebracht. Daher möchte ich mit keiner etwas zu tun haben, um es einfach auszudrücken.


    Dass Menschen nun, wie du völlig korrekt sagst, eine antiislamische Stimmung haben eine ganz falsche Entwicklung, die immer mehr ''Mitglieder'' findet.


    Ich bin gegen sogenannte Hasspredigten, denn diese haben (auch kulturell) nirgends einen sinnvollen Ursprung.


    Das kann mir keiner erzählen.


    Ich denke dass diese Bewegungen mit viel Angst verbunden sind, dass es hier in Jahren so aussieht wie z.B. im nahen Osten. Hierfür habe ich Verständnis. Die Menschen sollen sagen, was sie stört und wovor sie sich fürchten.


    Allerdings dermaßen zu verallgemeinern, á la ,,Alle Moslems sind Islamisten" ist für mich eine falsche Bewegung, die für mich eine noch größere Gefahr in sich birgt, als dass Menschen die geflohen sind (z.B. mein Vater) sich hier nicht wohl fühlen können.


    Und ich beispielsweise, bemühe mich auch um Integration und dass nicht bei mir, sondern bei jedem dem ich begegne, der mir sagt : "Scheiss Deutschland" etc.


    Ich, und damit alle anderen Migranten hier haben häufig eines gemeinsam, wir sind hergekommen, weil es in unseren Ländern aufgrund dieser Dingen keine Lebensqualität mehr gab/gibt.


    Daher bin ich & auch die meisten anderen meiner Freunde mit Migrationshintergrund stolz und glücklich in diesem Land zu leben.


    Grüße

    Mit wolkigen Grüßen


    Forsi


    ;)

  • Eine Sache beruhigt mich (Auzug von focus.de):


    Zitat

    Die Anti-Islam-Demonstrationen der Pegida sind seit Wochen Thema in Deutschland. Doch wie viele Bundesbürger würden tatsächlich mit der Bewegung auf die Straße gehen, wenn sich die Gelegenheit in ihrer Nähe ergäbe? Dies zeigt eine aktuelle Emnid-Umfrage für FOCUS.


    85 Prozent der Bundesbürger würden nicht für die Ziele der Pegida-Demonstranten auf die Straße gehen, selbst wenn die Demonstrationen in ihrer Nähe stattfänden. Das ergab eine Emnid-Umfrage für FOCUS. Am höchsten ist die Ablehnung mit 92 Prozent bei denen, die 65 Jahre oder älter sind.


    Neun Prozent der Bundesbürger sagten hingegen, sie würden an den Demonstrationen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in ihrer Nähe teilnehmen. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist die Bereitschaft mit 14 Prozent am größten.


    Immerhin.

    "Hab ich dir schon mal gesagt, was die Definition von Wahnsinn ist?
    Wahnsinn ist wenn man exakt dieselbe Scheiße immer und immer wieder macht und erwartet, dass sich was ändert.
    Das ist irre."
    - Vaas Montenegro -

  • Forsi du musst da nicht stolz drauf sein!
    Es gibt auch viele Deutsche die ebenfalls sagen das sie nicht sonderlich stolz darauf sind hier zu wohnen!


    Zu pegida!
    Mein Onkel wollte mich da schon mit Hin nehmen aber ich bin nicht mit,ich demonstriere nicht gegen etwas woran ich nicht glaube bzw überzeugt bin zu 100%
    als putinversteher seh ich mich dennoch!


    Einerseits versteh ich die Leute schon die sich wehren wollen,gerade wenn man mal den Blick nach Berlin und Frankfurt richtet!
    Es gibt ja doch bekannte Viertel in die man sich nachts besser nicht wagt...das müsste so nicht sein!
    und grundsätzlich hab ich hier auch noch keinen Anschlag mitbekommen...


    Ich kenne viele Ausländer und komme bestens mit denen zurecht...


    Und forsi...es ist auch dein Land!


    Ich hasse auch die meisten faschoschnauzen!glatze kein Zahn im maul, Orthopädische Suche bierflasche!
    das beschreibt den aufrechten deutschen?
    dann wisst ihr jetzt warum ich nicht stolz darauf bin deutscher zu sein!!
    Allein schon der Gedanke das sich so jemand mit Politik beschäftigt lässt bei mir das Messer aufgehen!


    Abschaum....

  • Was die PEGIDA angeht muss man sehr wachsam sein!!!


    Es gibt da ein paar Dinge die betrachtet werden müssen.
    Zum einen, dass wir in Deutschland immer stärker zugunsten anderer Kulturen unsere Traditionen leugnen oder ihnen andere Namen geben. Bei uns heißt die Martinsbrezel nicht mehr Martinsbrezel sondern Herbstbrezel, da der St. Martin nicht in anderen Religionen vorkommt. :dum: Was man allerdings sehen muss ist ja, was den Kindern bei einem Martinsumzug vermittelt wird. Das ist Toleranz und Helfen, was ja von jeder Religion gelehrt wird.
    Genau das selbe ist, dass der Weihnachtsmarkt in Berlin in Wintermarkt umgetauft oder der Begriff Schwarzer als rassistisch eingestuft wurde. Dabei wurde ich schon oft von Afrikanern aus meinem Bekannten- und Freundeskreis gefragt, was wir für Probleme mit diesem Wort hätten.


    Daher ist es der falsche Weg immer mehr seine Kultur zugunsten anderer abzugeben, anstatt in die Integration zu investieren.
    Also geht es zum einen bei der PEGIDA darum, politische Versäumnisse anzuprangern, da unsere Staatsoberhäupter überkorrekt sind und bei jedem Ausländerkritischen Thema in den Schubladen der Nazizeit wühlen.
    Und die Presse schafft es dann aus jeder kleinen Aussage oder Spot einen radikalen Elefanten zu zaubern (siehe Gauchotanz von der WM-Feier)


    Was mir allerdings Sorge bereitet sind die braunen Vollidioten. Diese nutzen solche kritischen Meinungen und Demonstrationen um sie mit ihrem radikalen Gedankengut zu unterwandern. Die spielen mit den Ängsten der Bevölkerung um sie auf ihre Seite zu ziehen.


    Die Politiker sollten daher mal aufwachen und sich dem Thema annehmen, damit die rechtsradikalen von der Bildfäche der Medien verschwinden und nicht stärker werden. Es ist halt ein schwieriges Thema, vor allem mit unserer geschichtlichen Vergangenheit. Aber diese Vergangenheit muss mal überwunden werden, zumal die heute noch Lebenden damit nichts zu tun hatten, um Gesetzte und Regelungen auf den Weg zu bringen die fair gegenüber Asylbewerbern und der hier lebenden Bevölkerung sind. Es bringt nichts nur über Integration zu reden, wenn nichts dafür geschieht und stattdessen immer stärkere Abschnitte der eigenen Kultur gemacht werden.


    Ich selber würde daher bei der PEGIDA auch nicht mitgehen, alleine schon um das radikale Denken nicht zu unterstützen. Ebenso wenig wie bei den Gegendemos der Antifa, die ein ebenso schädliches radikales Denken in die andere Richtung verfolgen.


    Achso:
    Ich bin froh, dass ich in Deutschland lebe, auch wenn hier vieles versäumt oder falsch gemacht wird. Das Land bietet trotzdem eine Sicherheit, die man woanders nur suchen kann. Wer in diesem Land ein wenig Intelligenz hat, kann ohne Hunger leiden zu müssen so leben wie es in anderen Ländern nur die Oberschicht kann. Ich glaube sowas wird einem erst bewusst, wenn man wirklich leidende Menschen gesehen hat. Man fängt dann auch an die kleinen Dinge im Leben zu schätzen.
    Und man darf nie vergessen, dass jede Religion Liebe, Toleranz und Frieden predigt. Radikale sind einfach Menschen, die diese zugunsten ihrer verstörten Ansichten missbrauchen. Die Religion ist für die nur ein Nutzen zum Zweck, um sich selbst ein reines Gewissen reden zu können.


  • Zum einen, dass wir in Deutschland immer stärker zugunsten anderer Kulturen unsere Traditionen leugnen oder ihnen andere Namen geben. Bei uns heißt die Martinsbrezel nicht mehr Martinsbrezel sondern Herbstbrezel, da der St. Martin nicht in anderen Religionen vorkommt. :dum: Was man allerdings sehen muss ist ja, was den Kindern bei einem Martinsumzug vermittelt wird. Das ist Toleranz und Helfen, was ja von jeder Religion gelehrt wird.
    Genau das selbe ist, dass der Weihnachtsmarkt in Berlin in Wintermarkt umgetauft oder der Begriff Schwarzer als rassistisch eingestuft wurde. Dabei wurde ich schon oft von Afrikanern aus meinem Bekannten- und Freundeskreis gefragt, was wir für Probleme mit diesem Wort hätten.


    Daher ist es der falsche Weg immer mehr seine Kultur zugunsten anderer abzugeben, anstatt in die Integration zu investieren.
    Also geht es zum einen bei der PEGIDA darum, politische Versäumnisse anzuprangern, da unsere Staatsoberhäupter überkorrekt sind und bei jedem Ausländerkritischen Thema in den Schubladen der Nazizeit wühlen.
    Und die Presse schafft es dann aus jeder kleinen Aussage oder Spot einen radikalen Elefanten zu zaubern (siehe Gauchotanz von der WM-Feier)


    Ich bin auch nicht dafür, Traditionen aufzugeben. Aber mal ganz ehrlich, wann hat der Zentralrat der Muslime denn mal gefordert, dass der Martinszug ab jetzt "Sonne-Mond-und-Sterne-Fest" heissen soll und der Weihnachtsmarkt Wintermarkt? So was hab ich noch nie gehört.


    Es sind nicht die Muslime, die hier Traditionen einreißen wollen. Das kommt eher aus einer Ecke, in der "Wir wollen niemanden ausschließen!" ganz groß geschrieben wird, ohne zu beachten, dass man mit so einer Selbstaufgabe eher alle vergrätzt.
    Migranten kommen ja gerade her, weil hier vieles anders ist als in deren Herkunftsländern.

    "Hab ich dir schon mal gesagt, was die Definition von Wahnsinn ist?
    Wahnsinn ist wenn man exakt dieselbe Scheiße immer und immer wieder macht und erwartet, dass sich was ändert.
    Das ist irre."
    - Vaas Montenegro -

  • Uhhh, da hast du mich falsch verstanden ;( . Natürlich hast du Recht.
    An den von mir beschriebenen Umbenennungen sind nur die Deutschen schuld. Der Zentralrat der Muslime hat das sogar beanstandet, was ich sehr gut finde.
    Es sind aber solche Schritte unserer Politik, die die Bürger verständlicherweise sauer machen, die dann mit der PEGIDA auf die Straße gehen. Deswegen habe ich auch gesagt, dass man sehr wachsam sein und auch darauf reagieren muss, zumal der Grat zwischen kritischem und radikalen Denken sehr schmal ist.
    Ich rede auch bewusst von Asylbewerbern, weil meiner Meinung nach der Islam als Prügelknabe genommen wird; diese Proteste meiner Meinung nach aber alle Kulturgruppen betreffen.

    Was die PEGIDA angeht muss man sehr wachsam sein!!!

    Die Politiker sollten daher mal aufwachen und sich dem Thema annehmen, damit die rechtsradikalen von der Bildfäche der Medien verschwinden und nicht stärker werden. Es ist halt ein schwieriges Thema, vor allem mit unserer geschichtlichen Vergangenheit. Aber diese Vergangenheit muss mal überwunden werden, zumal die heute noch Lebenden damit nichts zu tun hatten, um Gesetzte und Regelungen auf den Weg zu bringen die fair gegenüber Asylbewerbern und der hier lebenden Bevölkerung sind. Es bringt nichts nur über Integration zu reden, wenn nichts dafür geschieht und stattdessen immer stärkere Abschnitte der eigenen Kultur gemacht werden.

  • Migranten kommen ja gerade her, weil hier vieles anders ist als in deren Herkunftsländern.

    In den wenigsten Fällen ist der „Lebensstil“ des Gastlandes der Grund für die Einwanderung. Eher die Notsituation in der eigenen Heimat. „Westliche“
    Beispiele: Norddeutsche, die um 1860 oder nach dem Ersten Weltkrieg in die USA auswanderten. Iren, die wegen einer Hungersnot durch Kartoffelkäfer keine andere Wahl hatten, als in der Neuen Welt ihr Glück zu versuchen. Also Menschen, die eigentlich in ihrem Ursprungsland verwurzelt waren und nicht gern gingen. Ich wähle diese Beispiele, weil heute
    gern abqualifizierend von „Wirtschaftsflüchtlingen“ geredet wird, als wären das alles faule Leute, die nur einen Platz im Schlaraffenland suchten.


    „Integration“: Ein sinnleeres modernes Schlagwort. Eine vollständige „Anpassung“ würde zu „Einheitsbürgern“ nach DIN führen. Die gibt
    es glücklicherweise nicht. Auch in Deutschland haben wir unsere landestypischen Eigenheiten in den Regionen. Gelungene Integration findet eher ab der zweiten
    Generation statt. Wenn jemand sagen kann: Ich bin zuerst Bürger dieses Landes und nur nachrangig „mit Abstammung aus X“. Wer sich auch in der zweiten oder
    dritten Generation noch als „Bürger des Herkunftslandes“ versteht, bleibt ein Langzeittourist. Nicht mehr.


    Populisten wie PEGIDA mit ihren dumpfen Parolen (leider war „meine“ PEGIDA Langversion für den MOD nur „Spam“) gewinnen da, wo gefühlte Probleme bestehen, die von „offizieller“ Seite verneint oder abgewiegelt werden.


    Das gefühlte (!) Problem: Die spitzfindige Unterscheidung zwischen „islamistisch“ und „islamisch“ überfordert viele. Täglich prasseln Horrornachrichten über „islamistischen“ Terror herein. Die Enthauptungen von IS-Geiseln, der Mord an über 100 Schulkindern in Pakistan, die Geiselnahme in Sydney mit zwei toten Geiseln. Dann die regelmäßigen Meldungen aus Staaten, die die Scharia durchsetzen und Andersgläubige (wegen Religionswechsels) zum Tode verurteilen oder gar Vergewaltigungsopfer wegen „Ehebruchs“. Dass Frauen in Saudi Arabien nicht Autofahren dürfen, ist eher ein Lacher (der im Halse stecken bleibt).


    Unser „christliches Abendland“ (nenne ich mal so, weil PEGIDA das ja indirekt im Namen aufgreift), hatte auch eine Zeit, in der Monarchie und Kirche grausam und selbstbezogen Hand-in-Hand gingen. Stichworte: (Kreuzzüge, Hexenjagden). Als unbedarfte Gläubige auf die Sicht des Monarchen oder der Kirchenfürsten eingenordet wurden. „Glaube“ war das, was den Machthabern in den eigenen Kram passte. Und entsprechend hingebogen wurde. Doch dann kamen Buchdruck, Aufklärung, Reformation.
    Das ist so langsam 500 Jahre her.


    Nur damit kein falsches Bild entsteht: Ich stamme selbst halb aus einer Einwandererfamilie, habe Freunde aus vielen Kulturen und möchte sie nicht missen.


    Wo also liegt das Problem? Die Gutmenschen in der Politik (meist Atheisten) verkennen, welche Brisanz eine Verquickung von Glauben und Aktionsaufforderung durch „Glaubenslehrer“ hat. Nämlich die nicht hinterfragbare, angeblich ultimative Entscheidung Gottes. Das ist ja auch der „Erfolg“ derjenigen, die Attentäter für ihre vermeintlich „göttliche“ Sache rekrutieren. Täter, denen eine versprochene Ehre im „Himmel“ wichtiger ist, als das eigene irdische Leben.


    PEGIDA versucht den Leuten einzureden, jeder Muslim sei eine potentielle Bombe. Jeder muslimische Geschäftsmann versuche, alles zu kaufen (wie die Fußball WM in Katar.)


    Warum ist dieser dumpfe Nationalismus, der gleichzeitig „mitgeliefert“ wird, möglich?


    Weil dieselben „Gutmenschen“, die uns den Tabak vermiesen, nicht zwischen „integrationswillig“ und „integrationsproblematisch“ unterscheiden wollen. Weil sie allen Kulturen unterstellen, europäisch-humanistisch-atheistische Werte erlangen zu wollen.
    Was hier fehlt, sind Daten, Umfragen, Stimmungsbilder.


    Leider ist auch die Reaktion der muslimischen Verbände in der Öffentlichkeit nicht gerade förderlich. Keine Ahnung, ob das wirklich so ist oder ob muslimische Reaktionen in den Medien nicht erwähnt werden.
    Beispiel: Der Mord an den pakistanischen Schulkindern. Was aus muslimischen Ländern berichte wird, ist ohrenbetörendes - Schweigen. Ganz anders. als bei den dänischen Mohammed-Karikaturen damals. Dort wurden Tausende auf die Straße geschickt, um Fahnen zu verbrennen. Erinnert mich fatal an ein „PEGIDA +“.


    Platt gesagt: Je mehr sowohl unsere Politiker als auch muslimische Repräsentanten zu den aktuellen IS-Horrormeldungen schweigen, desto
    mehr gewinnen die Populisten von „PEGIDA“.
    Deshalb hatte ich PEGIDA mit: „Peinlich-einfältige,germanisch-ideologisierte Deppen-Abteilung“ bezeichnet.


    Aber vielleicht ist auch diese Erläuterung nur „Spam“… Oder selbst hier darf man nicht mal mehr kabarettmäßig posten…

    Was ich im Leben nie begreife - ist das Setup der Wasserpfeife (Albert Dampfstein)

    2 Mal editiert, zuletzt von PatchyFog ()

  • Eine wirklich sehr schöne Ausführung, die du da geschrieben hast. Im wesentlichen die ganze Problematik erfasst. Ich denke aber das man Pegida durchaus ernst nehmen sollte, auch wenn sich in mir alle haare streuben, das Gespräch muss gesucht werden. Es sind nämlich nicht irgendwelche Nazis mit Springer Stiefeln die dort spazieren gehen. Das ist leider die ganz normale Mittelschicht, Bürger wie du und ich und das macht mir eigentlich am meisten Angst. Die Menschen die dort demonstrieren gehen machen es sich leicht und so fängt immer eine Radikalisierung an. Ein Affe gibt für ein komplexes Problem eine simple Antwort indem er die Welt in gut und böse unterteilt. Es entstehen klare Feindbilder und alle Ausländer werden zu Schmarozern. Ich plädiere ja dafür das jeder Pegida demonstrant ein Asylheim besuchen geht bevor er auf der Straße demonstriert. Er wird dann schnell merken das es hauptsächlich Flüchtlinge sind die fliehen um ihr leben und ihre Familie zu retten. Genau da muss man ansetzen. Man muss den Leuten zeigen das die Sache eben eine sehr komplexe ist und einfache Feindbilder zwar Orientierung in dieser komplexen Welt bieten, aber leider ein falscher Trugschluss sind. Was passiert wenn eine größere Menge von Menschen eine leichte Antwort auf eine komplexe Thematik geben haben wir alle im Geschichtsunterricht gelernt.

  • das Gespräch muss gesucht werden. Es sind nämlich nicht irgendwelche Nazis mit Springer Stiefeln die dort spazieren gehen. Das ist leider die ganz normale Mittelschicht, Bürger wie du und ich und das macht mir eigentlich am meisten Angst. Die Menschen die dort demonstrieren gehen machen es sich leicht und so fängt immer eine Radikalisierung an. Ein Affe gibt für ein komplexes Problem eine simple Antwort indem er die Welt in gut und böse unterteilt. Es entstehen klare Feindbilder und alle Ausländer werden zu Schmarozern. Ich plädiere ja dafür das jeder Pegida demonstrant ein Asylheim besuchen geht bevor er auf der Straße demonstriert.

    Richtig. Deshalb würde ich jederzeit mit PEGIDA-"Mitläufern" diskutieren. Oder versuchen, die grundsätzlichen Probleme anzugehen.
    Die offiziellen PEGIDA-Funktionäre als Ansprechpartner ernst zu nehmen, wäre der falsche Weg. Die wollen sich ja nur persönlich voran bringen (um möglichst mit gut bezahlten Parlamentssitzen langfristig davon zu profitieren). Von denen hat man ohnehin nichts zu erwarten. Meine Aufmerksamkeit giltdeshalb nicht den PEGIDA-Populisten, sondern den "Normalbürgern". den "Mitmachern", deren Befürchtungen (ob berechtigt oder nicht) seitens unserer offiziellen Politiker nicht ernst genommen werden.

    Was ich im Leben nie begreife - ist das Setup der Wasserpfeife (Albert Dampfstein)

  • Jeder dieser Demonstranten trägt die typische "Ich bin kein Nazi, aber..."-Monstranz vor sich her, outet sich in seinen Aussagen und Posts jedoch selbst immer als islamophob, xenophob, egoistisch, kleingeistig, bildungsfern, borniert, rassistisch, leichtgläubig und intolerant.


    Grundsätzlich habe ich vor diesem mindebemittelten Mob keine Angst, da ich die Mehrzahl der Deutschen immer noch für intelligent genug halte, die inhaltslosen Parolen der PEGIDA zu entlarven und zu durchschauen. (Trotzdem gilt natürlich "Wehret den Anfängen!")
    Aber ich finde es erschreckend, dass Medien (verdeckter RTL-Reporter) und Politiker (islamische Lieder im Weihnachtsgottesdienst) auch noch Öl ins Feuer gießen. Hier wird dem Mär von "Systemmedien und Islamisierung" nur noch mehr Aufwind verschafft.

  • Pegida ist geboren nach einem einfachen und alten Prinzip:
    Divide et impera - teile und herrsche


    Man muss nur verschiedene Bevölkerunggruppen gegeneinander ausspielen und wenn diese mit sich selbst beschäftigt sind, kann die Regierung oben machen, was sie will.


    Laut Medien ist seit dem 11. September 2001 der Islam unser Feind. Diese Gehirnwäsche ist langsam verinnerlicht und wird auf die Straße getragen. Zum Glück gibt es einige Mulime in Deutschland, so dass sich hier wieder Leute im Volk gegenseitig bekriegen und die Schuld für eine schlechte eigene Situation anderen zuschreiben kann.


    Es gibt noch weitere Bereiche, an denen das erfolgreich gemacht wird:


    Ein Blitzmarathon, um "Raser" gegen Autofahrer aufzubringen. Kann man auch gerne mit einer Diskussion über ein generelles Tempolimit weiter anstacheln.
    Europäische Mitbürger, die unsere Autobahnen in Deutschland kaputt machen, so dass wir eine Maut einführen *MÜSSEN*!!!
    Griechen, die faul in der Sonne liegen, weil wir denen alles Bezahlen.
    Für uns auch interessant: Raucher gegen Nichtraucher. Die Raucher machen uns ja unser Gesundheitswesen kaputt.


    Wenn man hier erfolgreich intrigiert, stellen Menschen keine unangenehmen Fragen mehr. Zum Beispiel, warum alle oben genannten Punkte früher unproblematisch waren. Früher gab es mehr Raucher, mehr Raser und Europäer haben schon immer kostenlos unsere Autobahn benutzt. War nie ein Problem, aber heute reicht das Geld nicht mehr, obwohl auch die Abgaben ebenfalls stetig erhöht wurden. Würde jemand die Regierung fragen, warum das so ist, wären die sehr in Erklärungsnot, da sie die Verantwortung dafür tragen.
    Griechenland ist oben ein Sonderfall, da deren BIP nie hoch genug war, um im Euro zu bestehen. Wurde alles nur verheimlicht und vertuscht, bis die Blase irgendwann platzt.

    Schaut doch mal auf meinem Youtube Kanal vorbei: KashmirHans

  • Generell ist das Problem plumpe Verallgemeinerung, Paschaulisierung, Propaganda/Hetze, ganz egal ob offensichtlich oder unterschwellig und das Schüren von Urängsten - die Angst vor der Fremde.


    Ob das nun die CIA-gesponserte US-Außenpolitik samt Anti-Kommunismus-Propaganda des letzten Jahrhunderts betrifft (heute sinds die bösen Muselmänner - bzw. 2% von denen, die entsprechend auf die restlichen 98% übertragen werden), Merkels Rückgratlosigkeit beziehungsweise ohnehin unsere Illusion der Volksherschaft, Lobbyismus, Medienhetze....


    aber alles ist gut solange der Durchschnittsmensch abends seinen Fernseher einschalten kann und eingehämmert kriegt: WIR hier im Westen sind die Guten! Dann kann man beruhigt schlafen gehen :)



    Wenn ich mal mit etwas ganz anderem fortführen darf: Der Klassiker den ich unter solchen Sätzen lese ist "sie sind nur Gast hier und müssen sich benehmen."
    Hallo? Gibt es Gefängnisse in Deutschland erst seit es Asylanten gibt? Hat man irgendeine Möglichkeit als Flüchtling ohne Nichts? Bin ich jetzt trotz deutschem Pass ein Ausländer, während ich in der Türkei wiederum Deutscher bin?
    Ist ein Mensch egal woher nur weil er aus Verzweifelung heraus Mist baut gleich Stellvertreter für ein ganzes Volk? Und betrifft das jedes Volk, nur das Einheimische nicht? Wieso denken diese Menschen nicht erst nach, differenzieren, bilden sich ihre eigene Meinung statt sich ihre Meinung polemisch bilden zu lassen?


    Mir gehen Nationen, Grenzen und allgemein Patriotismus am Boppes vorbei, trotzdem war ich 2 Jahre lang Soldat, Parteimitglied, Jugendvertreter in einer großen deutschen Gewerkschaft - ich hab mehr für dieses Land getan als jeder von diesen RTL Assis und BILD-Lesern die im Internet klammheimlich zu kleinkarierten Cyber-Nazis mutieren und am nächsten Tag wieder ihren Döner verschlingen. Die dort können meistens auch kein "anständiges" deutsch, wobei auch wieder fraglich ist wo das gesprochen wird. Kann sich einer hier an einem schwäbischen Stammtich noch artikulieren? Oder steht einer in der Dönerbude und sagt "can you give me a portion of that turning thing there?" (Zitate von Volker Pispers und Serdar Somuncu).


    Wisst ihr ich hab auch meine Entwicklung durchgemacht, ich bin auch mit 16 wie der größte Assi mit Boxerschnitt, Lederjacke, Königskette und ausschließlich Deutschrap rumgelaufen. Und? Ich war parallel dazu trotzdem Mittelstufensprecher auf dem Gymnasium. Auch wenn ich mittlerweile zu 99% ausländische Freunde hab, sitz ich am Tisch mit mehr Senf als jeder Andere und schraube mit meinem "deutschen" Schwager an unseren PCs.
    Und sich dann anhören müssen "nee nee, ich meine ja auch die anderen, die sind Gast, du bist ja super integriert."


    Wenn ich schon dieses lächerliche Wort "Integration" höre.... Wir saßen noch nie am Tisch und haben uns über unseren Integrationsgrad unterhalten. Generell kommt das nur von Politikern, die sich vor 30 Jahren noch nen Dreck über "uns" gekümmert haben, waren ja Gastarbeiter. Dass sie bleiben sollten war nicht der Plan, ergo war auch keine Mühe notwendig. Alle schön in kleinen Siedlungen gesammelt, in der Grundschule alle in eine Klasse damit sie sich auf "ihrer" Sprache unterhalten können und heute wird genau darüber gemeckert. Und als ob das nicht reicht, kommen dann "meine" Leute auch noch in der Pubertät mit eben jenem Minderwertigkeitskomplex nicht klar und müssen heute in der Jugend den Macho markieren, der ich übrigens selbst war.
    Woher das wieder resultiert? Nun die erste Reaktion auf diese nicht böse gemeinte Abgrenzung war, dass "wir" uns angebiedert haben. Mitgesoffen obwohl ich (als Atheist) nicht wollte, brav vorurteilsbehaftete Fragen beantwortet... Das Ende vom Lied war, dass ich plötzlich ganz oft neben meinen Freunden stand und Dinge gehört hab "Der ist nicht wie die anderen Türken" oder ein total freundliches "du bist ja gar kein richtiger Türke".
    Klar kam im Anschluss die Überkorrektur mit "moruk lass ma Megges lan". Das ist anscheinend die heutige Reaktion darauf.


    Aber auch das ist wieder verallgemeinert und deckt niemals eine so facettenreiche Situation ab.


    Mir ist es egal, ob die Person vor mir Jude, Christ, Muslim, Atheist, Deutscher, Türke, Kurde, Gelb, einäugig oder sonst was ist - in erster Linie ist er ein Mensch. Das zählt.


    Wünsch euch was

    :dum:

    3 Mal editiert, zuletzt von SefyuTR ()

  • Sehr schöner Text, das bringt es ziemlich auf den Punkt. Ich kenne zu dem Thema leider größtenteils nur deutschsprachige Raplieder. Auch wenn die Texte ebenfalls sehr treffend und ohne genretypische Inhalte sind, macht das Image drumherum es wahrscheinlich doch wieder unangebracht es hier zu posten. Allerdings gibt es einen netten Spiegel-Artikel der mit den Vorurteilen auf beiden Seiten etwas aufräumt: DER SPIEGEL 45/2013 -
    Türkisiert

    :dum:

  • Das sind ja abenteuerliche Theorien. Was ist dein Fazit? "Alle sind doof, ausser ich"?

    -keine Signatur-

  • Wenn die PEGIDA in einer Stadt wie Dresden/einem Bundesland wie Sachsen gegen Überfremdung demonstriert, erscheint mir das Motiv dahinter einfach unglaubwürdig. Sachsen hat einen Ausländeranteil von 2-3% und einen Anteil an Muslimen von gerade einmal ca. 0,2%. Viele der Demonstranten werden wohl noch nicht einmal einen Moslem gesehen geschweige denn mit einem eine Konversation geführt haben.

    Manche Leute kaufen Dinge, die sie nicht brauchen,

    von Geld, das sie nicht haben,

    um Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen!

  • Heikles und schwieriges Thema...


    Ohne den 11.September nun auf die bereits genannte Verschwörung genauer zu Untersuchen bin, muss ich zweimal überlegen, wie ich mich ausdrücke.
    Ich denke, dass PEGIDA, wie HOGESA und wie sie nicht alle heißen ebenso ein Sammelbecken ist. Ein Sammelbecken für jene, die den "bösen Ausländern" die Schuld geben, dass sie keinen Job haben, auch wenn sie, wenn mal genauer drüber nachgedacht wird eigentlich auch garkeinen wollen, schließlich ist das eigene Bett am morgen stets der kuschligste und wohligste Ort der Welt.
    Dann ist es eine weitere Möglichkeit der "Rechten" ihre Anhängerschaft auszuweiten oder zu solidarisieren. schließlich kann man auch hier einen bösen Ausländer als gemeinsamen Feind ausmachen. Schließlich steht das ja jeden morgen in der Zeitung (wer nicht lesen kann oder will wird durch RTL versorgt), dass da wo man Kopftuch trägt immer Bomben fallen und Leute sterben.
    Und dann kommt die Erleuchtung: Schließlich stand doch bei Aldi an der Kasse doch letzten auch jemand mit Kopftuch vor oder hinter einem.
    Also ist die Bedrohung, die wir haben doch direkt unter uns!?
    Ich denke viele Menschen, besonders Bildungsfernere und Menschen mit wenig Selbstvertrauen und Frust sind sehr leicht dadurch instrumentalisierbar. Schließlich gibt PEGIDA für fast jeden einen auf die eigene Philosophie passenden Feind vor. Die "Linken", die sich seit Monaten an alles Klammern, das man irgendwie für eigene Ideen oder Vorhaben instrumentalisieren können (Siehe die Lage in Berlin) können bzw. konnten dort auch ein wenig mitmischen, schließlich ist PEGIDa ja auch gegen Nazi`s. Letzteres dürfte sich aber nach den neusten Interviews und Statements jedoch auch erledigt haben.
    Wer den Europäischen Vergleich wagt, wird feststellen, dass wir unseren Nachbarn, besonders Italien, um einiges Hinterherhinken, was die Aufnahme von Flüchtlingen angeht.


    "Aber das kostet doch Geld!!" JA! Das tut es, und auch nicht zu wenig. Doch so funktioniert unser Rechtssystem und der EU wie sie aufgebaut wurde. Ob man die Entwicklung und "das System" gut oder schlecht findet soll jeder selber Entscheiden. Dafür hat auch jeder das Recht zu gehen wann und wohin er will.


    Abschließend mein Fazit:
    Ein gefährlicher Herd mit potential in alle Richtungen. Wie jedoch HoGeSa auch wird PEGIDA an Macht und Zulauf verlieren, wenn sich die genaue Richtung mehr und mehr offenbart.
    Mitläufer werden Abspringen und letztlich wird wieder nur der harte Kern bestehen bleiben, ehe sich auch das Tuch des Schweigens über PEGIDA legen wird.
    Ich also bin "gegen" Pegida, wenn man das so sagen kann. Sich auf seine Wurzeln und Herkunft zu besinnen und stolz darauf sein zu können wo man herkommt soll allen gestattet sein.
    Meinem Nachbarn aus der DDR, meinem Kumpel aus Istanbul, meiner Mutter aus "Westdeutschland" und mir aus Bayern ;) .