Farida Cleo

  • Name der Shisha:Farida Cleo



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    Gekauft (2014) bei: vizipipavasarlas (Julyano) Lieferung schnell & sicher in wenigen Tagen. Bezahlung bequem per PayPal. Die Shop-Sprache ist ungarisch. Aber: E-Mail-Kontakt auf Englisch klappt problemlos. Wenn man Julyano denn mal erwischt. Einige erreichen ihn sofort, andere erst nach Wochen. Im Thread der traditionellen Pfeifen gibt es jede Menge Kommentare dazu. Weil der Inhaber (hauptsächlich?) auch Großhändler ist, sind viele Sachen nicht im Endverbraucher-Shop gelistet. Wie die böhmischen Kristallglas-Bowls. Hier hilft Nachfragen. Dann kommt eine Liste/Fotos. Lässt man z.b. Schlauch und Originalbowl weg und nimmt eine böhmische Bowl wird der Preis angepasst (Formel: Pi x Daumen + Basarprinzip x Tagesform).


    Preis: Aktuell umgerechnet 69 Euro (Juli 2015)


    Verpackung:Kam zusammen mit einer Farida Fatin in einem großen, stabilen Karton. Keine Transportschäden. Alle Einzelteile bestens gepolstert plus jede Menge Füllmaterial. Das Auspacken war wie bei einer großen Wundertüte…


    Lieferumfang:Rauchsäule/Tauchrohr, Kohleteller, 2 Bowls (die weiße und eine schwarze als Gimmick), kleiner Farida Kopf (Den gold-schwarzen Schlauch hatte ich weggelassen).


    Erster Eindruck: Schnuckeliges Mini-Messing-Monster.


    Verarbeitung:
    Deutliche Lötstellen. Typisch für traditionelle Handarbeit. Wenn man sieht, mit welchen Werkzeugen die vor Ort gemacht werden, geht es kaum sensibler. Bei meinem Exemplar fallen sie etwas heftiger aus, als bei der Fatin aus gleichem Hause. Wenigstens ist alles dicht. Die Röhrchen von Schlauchadapter und Ventil sind am Boden der Base frei Schnauze abgekniffen. Innenliegendes Rohr oben und unten leicht gestaucht. Trotzdem insgesamt ein sehr schönes Teil. (Für China-Industrie-Fans: Schönheit liegt halt im Auge des Betrachters. Häuser, die wir hier bei uns als „Bruchbuden“ bezeichnen würden, sind im Mittelmeerurlaub doch auch „malerische Winkel voller Atmosphäre“…)


    Maße und Gewichte:


    Gesamtlänge: 47 cm
    Gesamthöhe auf Original-Bowl (ohne Kopf): 54 cm
    Länge Tauchrohr: 14,2 cm
    Durchmesser Rohr: 11 mm
    Durchmesser Schlauchadapter: 17 mm
    Durchmesser Base: 6 cm
    Durchmesser Tellerhalter:10,5 cm
    Gesamtgewicht (ohne Teller): 982 g


    Die Shisha im Detail:
    Bei der Cleo ist der Name Programm. Wenn man der „Cleopatra“ schon das „patra“ weg kürzt, ist keine Fahnenstange zu erwarten. Eher eine kompakte traditionelle Shisha, die auch in Sachen Mobilität punkten könnte. Also „klein, aber oho“ – oder zieht man im Vergleich zu den ausgewachsenen Faridas den Kürzeren? Schauen wir uns die Cleo näher an. Eines sei schon verraten: sie kann einen ganz schön schlauchen…


    So sieht die Hübsche blitzblank gewienert aus. Im hellen Sonnenlicht wirkt die mattierte Original-Bowl weitaus besser als im Zimmer.
    Um auch das Tauchrohr zu zeigen habe ich die Cleo mal auf eine Glasvase gepflanzt (vom Flohmarkt). Suche noch eine passende kleine böhmische Bowl.



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    Als Größeneindruck: Die Cleo neben der Fatin (mit böhmischer UFO-Bowl).



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    Heavy Metal: Die vollmassive Cleo in ganzer Länge (oder Kürze?) Rauchsäule: Messing. Tauchrohr: Kupfer.


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    Zoom auf die Technik. Schlauchadapter und Ventil der Cleo (links) sind sichtbar schlanker als bei der Fatin (rechts). Dafür trägt die
    Cleo bei den Lötstellen dicker auf. Die Ventilkappe der Cleo hat eine raue, matte Oberfläche. Kann man in der Sonne leider nicht so sehen. Fehlguß oder nicht endbearbeitet? Der kleinere Schlauchadapter ist optisch passend, aber macht im Betrieb Probleme. Dazu gleich mehr. (Die Spannung steigt…)



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    Closed Chamber. Schlauchadapter und Ventil sind einzeln per Röhrchen mit den jeweiligen Öffnungen im Base-Boden verbunden. (Das Schema closed chamber vs. common chamber von Dr. Bunsen Honeydew kennt wahrscheinlich mittlerweile jeder). Der Schnelltest: Eine dünne Bürste, in den Schlauchadapter gesteckt, kommt zielsicher aus der entsprechenden Öffnung unten heraus. Perfekte Abdichtung. Motto: Klatsch noch ne Schaufel voll drauf!



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    Der Tellerhalter. Optisch schön gemacht. Adleraugen werden noch letzte Reste des schwarzen Staubes entdecken. Das Rohr zeugt von unsanftem Kontakt mit dem Werkstattboden. Werde ich nicht „ausbeulen“, wel es die Raucheigenschaften nicht betrifft und ohnehin nicht zu sehen ist. Dafür erlaubt das Rohr tiefe Einblicke.



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    Tauchrohr oder Fernrohr? Ein Blick ins Blaue..



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    Cleo ganz unten: Der Farida-Typische Blubberknubbel. Ist kein Lochmasken-Diffusor, aber beeinflusst schon den Sound. Verarbeitung: naja. Muss ich nochmal ran.



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    So, nun kommen wir zum „schlauchenden“ Teil. Dem einzigen echten Haken an der Shisha. Der Schlauch fällt relativ leicht ab. Ein wenig Seitwärtsbewegung reicht aus. Wenn ich so rundheraus „der Schlauch“ sage, meine ich etliche verschiedene Schläuche, die ich mit unterschiedlichsten Dichtungen ausprobiert habe (darunter ein original Farida Schlauch, Ager Hose, Silikonschlauch mit Kaya Barracuda Endstück und ein Standardschlauch mit Holzendstück).


    Der Knackpunkt: Der eckige Einlass des Schlauchadapters ist nur 2 cm lang. Also 1 cm kürzer als sein Gegenstück von der Farida Fatin. Der
    fehlende Zentimeter ist allerdings entscheidend. Dann ist der Hals des Schlauchanschlusses auch noch stark gekrümmt. Das besonders spitz zulaufende Ende des Farida-Schlauches kann nicht weit genug eindringen. Selbst zwei Dichtungen aufeinander gesteckt helfen nicht. Man könnte das Endstück vielleicht kürzen, um einen größeren Durchmesser zu erzielen. (Weil es im Schatten kaum sieht, habe ich den Umriss rot nachgezogen).



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    Das Ganze nochmal mit dem Ager Hose und zwei verschiedenen Dichtungen. Die untere hält noch am besten. So etwa sieht das Schlauchendstück innen im Adapter aus, wenn die jeweilige Dichtung voll eingesteckt ist. Hält zwar dicht, aber hält kaum Bewegung aus. Von meinen bisher vier Traditionellen (El Nefes Sultan, Farida Fatin & Cleo und KM Messi) ist der Schlauchanschluss der Cleo der einzige Wackelkandidat. Da ging Design zu Lasten der Funktion. Wohlgemerkt: Es ist kein Problem von Nebenluft. Sondern „ganz oder garnicht“. Entweder Schlauch steckt (dann alles paletti), oder fällt raus (dann X@*#!!!!!)
    Wenn jemand eine Lösung hat: Immer her damit!



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    Nun noch zum Zubehör. Zunächst die Bowl. Einfaches Glas, mattiert. Ringe mit Goldfarbe aufgemalt. Wirkt von unten beleuchtet (oder im
    Sonnenlicht) gefällig. Ansonsten mehr nach Kunststoff als nach Kristallglas. Die Gussnähte und etliche Einschlüsse sind deutlich erkennbar.(Trotzdem habe ich Pfeilchen eingezeichnet. Von wegen Servicewüste!) Die schwarze Bowl habe ich übrigens nicht mehr (Wasserstand nicht sichtbar...)


    Höhe: 22.8 cm
    Öffnung: 3,7 cm.



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    Der einfach gehaltene Teller ist aus relativ dünnem Blech (vermessingt?). Trotzdem sehr stabil. Mit nur 16 cm Durchmesser ist er - im Verhältnis zu den großen Pfeifen - entsprechend „geschrumpft“. So taugt er mehr als Kohlenablage denn als Kohlefänger. Werde ich irgendwann gegen einen anderen austauschen. Die Daten:


    Durchmesser: 16 cm
    Innenloch: 3,8 cm
    Höhe: 3 cm
    Gewicht: 89 g


    Zum Abschluss etwas Kopfarbeit: Der kleine Kopf links gehört
    zur Cleo. Schön gemacht mit dem umlaufenden Ring und dem aufgemalten „F“.
    Daneben der Kollege für die Fatin. Nur 7 mm breiter, aber die schaffen Volumen!
    Ganz hinten zum Vergleich eine Saphire Power Bowl RT.


    Höhe: 8,5 cm
    Durchmesser: 6,4 cm
    Tiefe: 12 mm
    Größe des F: (Nur auf Anfrage gegen Gebühr :P )



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    Rauchverhalten:
    Spricht gut an und macht richtig Laune. (Wenn sie nicht „schlaucht“) Kein wirklicher Unterschied zur Farida Fatin. Der Innendurchmesser ist deutlich geringer als bei meiner Khalil Mamoon „Messi“. Also etwas weniger Durchzug, aber spürbar besseres Ansprechverhalten. Persönlich kommt mir das sehr entgegen. Ich habe lieber vollen Geschmack und Rauch, der möglichst schon beim Nippen aus dem Mundstück kommt, als staubsauger-artig die Lungen zu füllen und rekordverdächtige Riesenwolken zu produzieren. Syrische Pfeifen sollen noch besser ansprechen. Habe da aber leider noch keine zum Vergleich.


    Aber auch hier droht der Spass wieder zu kippen: Sitzt der Schlauch fest im Schlauchadapter, ist die kleine Cleo super. Ansonsten wird sie zur Luftnummer (wenn der Schlauch rausfällt)…


    Reinigung:
    Am Anfang steht wie bei Traditionellen üblich, die Putzorgie. Ready to smoke ist extrem selten. Äußerlich kommt die Cleo nicht königlich, sondern als Dreckspatz. Voller schwarzem, schmierigem Staub, der sich gern in jeder Rille oder Kerbe festkrallt. Die gute Nachricht: Die gravierten Ornamente sind nicht ansatzweise so filigran wie die Verzierungen der El Nefes oder Elmas-Modelle. Eher „Keilschrift“. Da lässt sich der schwarze Gruß aus der Werkstatt leichter rausbürsten. Trotzdem gehen fast zwei Stunden um, bis die Cleo glänzt. Insgesamt brauchte ich für die ganze Cleo aber weniger Zeit, als allein für den Lotustellers meiner El Nefes Sultan…


    Unverzichtbares Werkzeug:


    Ein gutes Poliermittel wie „Delu Kupfer-Messing-Polierschaum“ (von Red Savina empfohlen). Gibt es in vielen Supermärkten.


    Eine kleine Messingbürste. Meist für 1 Euro im Dreierpack (1x Kunstoffborsten, 1 x Messingborsten, 1 x Stahlborsten). Messing macht auf Messing keine Kratzer! (Also niemals die Stahlbürste nehmen!!!)


    Harte Zahnbürste


    Zahnstocher zum Auskratzen hartnäckiger Reste)


    Die Innenreinigung geht dagegen flott: Mit Zahnpasta und langer, dünner Bürste. Das Kupferrohr geht von oben bis unten ganz durch. Schlauchadapter und Ventilöffnung sind ebenfalls über Röhrchen mit dem Boden der closed chamber verbunden. Das ist das Schöne: Kein Auseinanderschrauben, nur kurz das Rohr durchputzen. Wartungsfreundlicher geht es kaum.


    Fazit:
    Im wahrsten Sinne des Wortes hin- und hergerissen. Die kleine Cleo muss sich eigentlich nicht vor den großen Farida-Schwestern verstecken. Optisch ist sie ein Schmuckstück mit tolerierbaren optischen Mängeln. Kleine „Macken“ in der Verarbeitung und der verdreckte Lieferzustand sind bei traditionellen Pfeifen ohnehin üblich. Ist ja alles Handarbeit in Werkstätten, die eher aus dem vor-vorletzten
    Jahrhundert zu stammen scheinen. Die Bowl hat eine nette Form, wirkt auf mich aber eher billig (Gut, wenn man erst einmal böhmisches Glas & Echtgold erlebt hat, sieht man Flaschenglas mit anderen Augen). Gutes Glas würde die Cleo deutlich aufwerten.


    Eigentlich wäre sie die ideale Begleiterin im mobilen Einsatz. Ein echter kleiner Hingucker. Aber… dann kommt der Moment, wo Größe doch entscheidend ist.


    Tja, wenn der Schlauchadapter nur länger wäre. Weil der Schlauch deutlich lockerer sitzt, als bei einer großen Farida, dürfte der am Strand oder auf der Wiese leicht rausfallen. Also überall, wo der Untergrund nicht fest oder Bewegung im Spiel ist. Leider ist das Rauchverhalten dadurch so standhaft wie Wackelpudding. Purer Genuss, wenn der Schlauch sitzt. Fliegt der jedoch ständig raus, kann es einem jeglichen Spaß verleiden. Heißt: Im Wohnzimmer (b)rauchbar, aber Outdoor höchstens zur Belustigung der anderen.


    Schade. Klassischer Fall von „Design auf Kosten der Funktionalität“. Vielleicht ist die aktuelle Produktion schon verbessert? Meine Cleo ist ja noch vom Sommer 2014. Wie gesagt, für Tipps bin ich dankbar!

    Was ich im Leben nie begreife - ist das Setup der Wasserpfeife (Albert Dampfstein)

  • Naja, Testberichte wie die von dir haben die Latte hoch gehängt (und mich damals zum Kauf der Faridas bewogen). Außerdem sind "Traditionelle" so detailreich und faszinierend - da kommt man nicht mit einem Foto und wenigen Sätzen aus. :thumbup:


    Für die große Cleopatra (zum Vergleich) verweise ich jetzt ganz frech auf deine Signatur. :D Habe gerade gesehen, dass die Fotos nur in deinem Eingangstext verschwunden sind, aber später nochmal kommen. Die Cleopatra steht auch noch auf meiner ewigen "Bei-Lottogewinn-sofort-kaufen-Liste".


    Die beiden Cleos sind zwei Einzelbilder, als Ausschnitt per Bildbearbeitung nebeneinander gestellt. Sieht man am Muster des Tisches. Habe mir die Arbeit gespart, beides noch im Detail zu verblenden. Mit der UFO-(Blumen)-Vase kann man übrigens gut rauchen. Habe eine Dichtung passend konisch geschnitzt. :)


    Mit der Cleo hätte ich noch mehr Freude, wenn ich sie mobil nutzen könnte. Bevor ich damit in die Öffentlichkeit gehe, muss noch die leidige Haftungsfrage geklärt werden. Nicht die Haftpflicht wegen Schäden. Ich brauche wirklich noch einen Tipp zur Verbesserung der Schlauch-Haftung. Haftcreme für Dritte Zähne ist dabei keine Option! :D

    Was ich im Leben nie begreife - ist das Setup der Wasserpfeife (Albert Dampfstein)