Che Guevara

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich im Rahmen einer längeren Lateinamerika-Reise ausführlicher mit der Person Che Guevara auseinandergesetzt und bin gerade dabei, mir ein Bild davon zu machen, wie es um seine Beliebtheit im deutschsprachigen Raum so steht.


    Also was haltet ihr von dem lieben Che?
    Freiheitskämpfer, Pop-Ikone, Märtyrer oder eher ein übertriebener Hype um eine doch nicht ganz so außergewöhnliche Persönlichkeit?
    Wie bewertet ihr sein Leben und Handeln?


    Ausgehend von Che's Leben kann man sich ebenso die Frage stellen, wie weit man gehen "darf" um seine Ideale und Ziele zu verwirklichen.


    Hoffe auf eine interessante Diskussion,


    Gruß Suevia

  • Hm, auf die Gefahr hin, einigen hier im Forum zu widersprechen:
    Ich halte Che nicht für einen Freiheitskämpfer, sondern vielmehr für einen Stalinist, der u.a. auch Tote zu verantworten hat. Man darf im Verehrungsrausch nicht vergessen, was das Produkt seiner Arbeit war, und wieviele Menschen vielleicht für die Verwirklichung seines Idealismus ihr Leben lassen mussten. In "linken" Kreisen sehr verehrt, ich sehe ihn aber mit Skepsis. Seine Intentionen mögen gut gewesen sein (und somit vielleicht seine Persönlichkeit), aber was tatsächlich bewirkt wurde, ist weit davon entfernt.

  • Sehr schöner Beiträg Chilled Smoke.


    Ich habe durchaus einiges für den Menschen Che Guevara über aber man darf eben nie ausser acht lassen das er ach viele hunderte Geiseln genommen ha und diese getötet hat.


    Das ist so eine Sache die gerne aussen vor gelassen wird, wie auch in dem neuen Film über ihn!

    I still believe in paradise. But now, at least, I know it's not some place you can look for. Because it's not where you go. It's how you feel for a moment in your life and if you find that moment, it will last forever...


  • Zitat

    Original von Silo
    Sehr schöner Beiträg Chilled Smoke.


    Ich habe durchaus einiges für den Menschen Che Guevara über aber man darf eben nie ausser acht lassen das er ach viele hunderte Geiseln genommen ha und diese getötet hat.


    Das ist so eine Sache die gerne aussen vor gelassen wird, wie auch in dem neuen Film über ihn!


    Der Film behandelt wohl eh fast keinen Aspekt des Freiheitskampfes und dessen Hintergrunds detailiert (so hab ichs noch einigen Kritiken die ich gelesen habe verstanden).
    "Freiheitskämpfer, Pop-Ikone, Märtyrer.." trifft es sicher... wobei "Pop-Ikone" in der westlichen Welt sicher (leider) dominiert.


    Ihn als "Stalinisten" zu bezeichnen halte ich für etwas gewagt, oder zumindest oberflächlich.
    Und natürlich hat er Tote zu verantworten, ohne die geht es in einem solchen Befreiungskampf aber nun mal auch nicht.

  • der film beschreibt keinen aspekt seines revolutionären lebens, er heißt nicht umsonst "die reisen des jungen che"


    der film dokumentiert und spielt die reisen von ernesto guevara nach... er ist mitm klapprigen mopped quer durch südamerika getingelt, und hat daraufhin eben sein revolutionäres wesen entwickelt...


    er ist für mich in jedem fall eine ikone in dem sinne dass er was getan hat... ihn haben die zustände gestört, er ist aufgestanden für seine ideale und hat sie geändert... ganz einfach...
    natürlich nicht alleine, das wird auch gerne vergessen...


    seine mittel sind nicht die besten gewesen, moralisch absolut nicht gut zu heißen, aus seiner sicht aber angemessene mittel...


    also, seine person, sein charakter sind für mich durchaus vorbild, die wahl seiner mittel jedoch in keinster weise...


    und seine gesamte biografie ist sowieso sehr interessant...

    BEKENNENDER ANDREAS-FAN!!!
    UND STOLZ DRAUF!!!


    :D:D


    Zitat

    Original von AL KALLE
    pfeife wird gepafft


    wasserpfeife wird auf magen gezogen


    und crack auf arsch :D


  • ich verachte leute mit so nem t-shirt. Die wissen meist gar nicht, dass der nicht nur ein toller typ war.

  • Zitat

    Original von lenhimself


    ich verachte leute mit so nem t-shirt. Die wissen meist gar nicht, dass der nicht nur ein toller typ war.



    naja ich hasse 95% der leute die sowas tragen. sind meistens eh nur punks die sich das drauf machen weils jeder hat. mein kumpel beschäftigt sich aber schon länger mit dem und hat auch mehrere bücher über ihn gelesen. er ist eher pro che, ich eher contra.
    ich kanns nicht verstehen wie ein kerl der für die gleichberechtigung kämpft, eine rolex für mehrere tausend dollar tragen kann und immer schöne zigarren geraucht hat (das mit der rolex hatte ich in einer zeitung gelesen)
    naja ich bin ehrlich: ich hab nicht dennoch nicht sonderlich mit ihm beschäftigt, also sagt mir wenn ich da was falsch verstanden habe :)

  • Guevara hat seinen Kopf benutzt, und damit ist er schon mal 95% der Menschheit voraus...


    Wie das Ganze nun endet und unter welchem humanistisch-liberal-klerikal-ufologischem Gesichtspunkt man die Auswirkungen seines Handelns betrachtet, steht auf einem anderen Blatt.
    Ist immer schwer bei exponierten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Zwei bis drei Generationen kochen die Gefühle hoch, dann fallen sie dem Vergessen anheim und wirkliche Aufarbeitung im wissenschaftlichen Sinne wird möglich.


    Meine Meinung zu Che: Guevara hat seinen...


    __Seemannen__

  • ganz im ernst? hab mich nie mit dem beschäftigt, hab nur was von revolution mit seinem namen im hinterkopf^^ und das find ich schon mal net positiv


    sehe zig jugendliche mit den buttons von dem rumlaufen oO hälfte hat kp von dem, wieder so was unnötiges

    :pfeif:

  • Also der ganze Merchandise mit seinem Kopf drauf stört mich gewaltig.


    Am besten ist noch die Ironie eines Che-Portemonnaies ;)


    Ich sehe, dass sich viele das kaufen um Pseudo-links zu sein. Und ihren Freunden zu zeigen, ach wie aufgeklärt sie sind usw usf. Naja net so dolle ... aber dieser Mainstream-Punk spiegelt sich ja in vielen Sachen wieder.


    Also die Revolution in Kuba ist zu bewundern, da sie aufgestanden sind und etwas geändert haben.


    Allerdings möchte ich Che Guevara dabei in seiner Rolle sehr vorsichtig betrachten, denn für sein Ziele ist er über Leichen gegangen. Dies ist bei einer Revolution nicht unnormal. Trotzdem habe ich den Stalinisten-Vergleich auch schon öfter benutzt.
    Che Guevara hatte einfach das Glück auf der "richtigen" Seite zu stehen. In einer anderen Epoche in einem anderen Land mit den gleichen Taten wäre er ein Kriegsverbrecher o.ä. gewesen.


    Jigger

  • Ich meine Che war einer der wenigen die keine Rücksicht auf sich und demnach auch auf andere nahm um die wirklichen Sozialistischen Ziele durchzusetzen. Aber er vergaß wie auch im gesamten Sozialismus das der Mensch nicht nur Sozialistisch eingestellt ist. Man sollte irgendwie beides unter einem Hut bringen. Klingt nach Gordischen Knoten und gelöst wurde er mit Gewalt.

  • Hat nette Ideen gehabt.
    Aber falsch umgesetzt, wie so oft in der Geschichte des Sozialismus.
    Mittlerweile frage ich mich auch, ob man Sozialismus überhaupt "gut" durchsetzen kann... Irgendwie endete der Versuch der durchsetzung ja mit Toten und in Terrorregimen/Diktaturen

    Jah Bless!

  • Weil eines nicht berücksichtigt wird jeder Mensch denkt als erstes an sich. Kapitalismus
    Das geht im Sozialismus immer schief dies scheiß Menschlichkeit :D

  • @ jigger
    lol, die revolution in kuba ist zu bewundern?
    ok auch wenn che das ziel hatte ne demokratie in kuba zu erreichten, letztendlich kam es zu guerillakriegen und nem gewaltsamen umsturz in kuba, kuba wurde unter führung Castros kommunistisch, es folgte ein hochverrat gegen ihren festen handelpartener USA und es kam beinahe zum atomkrieg


    Also was genau soll an der leistung castros und guevaras zu bewundern sein.


    Man hört immer nur das er revoluzzer und freiheitskämpfer war, was die folge war wird immer unbeachtet lassen.

  • Ich finde das Problem an Che ist, dass er nicht mehr ernst genommen wird. Er ist nicht mehr als ein Merchandise Artikel für Kiddies die so richtig Punk sein wollen.
    Bei den meisten Kids hägt Che neben dem Anarchie Button... ich finde das sagt schon ziemlich viel über den heutigen stellenwert von ihm aus.


    Ich weiß nicht viel über Che, nur das er an der Seite von Castro stand und wo dessen Weg hingeführet hat sieht man ja. Der Gedanke war gut nur die Realität funktioniert nun mal nicht so.


    Che ist vom Anti-Kapitalisten zur Geldeinnahmequelle für Kapitalorientierte Firmen geworden.

    "Denken und sein werden vom Widerspruch bestimmt."


    Aristoteles - griechischer Philosoph

  • Vielleicht war Che Guevaras Problem einfach, dass er fanatisch einer Staats und Wirtschaftsform angehangen ist, die im Endeffekt zu nichts führt als Korruption und zum Scheitern verurteilt ist. Das ist nämlich das, was uns die Weltgeschichte gelehrt hat. Wenn man die Person Che Guevara betrachtet, ist es meiner Meinung nach auch wichtig zu sehen wie er gestorben ist. Soweit ich weiß hat er nämlich versucht irgendwo in Afrika erneut eine Revolution anzuzetteln , hatte aber weder die nötigen Mittel noch genügend Leute und wurde dann von Regierungstruppen umgebracht. Man sieht daran wohl , dass er eine realistische Sicht der Welt verloren hat und gemeint, dass das was in Kuba passiert ist überall auf der Weltpassieren könnte/müsste.


    Master007: Mir ist nicht bewusst , dass Che Guevara Demokrat war. Guevara war Sozialist durch und durch. Aber zu sagen er war Stalinist halte ich für nicht gerechtfertigt, da Che ,wie ich glaube, wirklich von Sozialistischen Idealen überzeugt war. Und eine Revolution ohne Blut hat es in der Geschichte selten gegeben.


    Grüße, Decent

    Das Urteil lautet Postbetrug

  • Ich meine Che war Sozialist und zwar ein echter! er hat auch danach gelebt. Er war allerdings kein Stalinist im Gegenteil. Das was ich gehört habe war ziemlich beeindruckent über ihn er wollte die Arbeiterklasse damals in Südamerika befreien diese hatte es auch nötg unterstützt zu werden. Allerdings war er ziemlich radikal dabei und zwar persönlich hat er es versucht eine Revolution wie in Kuba im Südamerika ( land fällt mir jetzt nicht ein ) anzuzetteln aber die U.S.A. hatte aus verständlichen Gründen und aus Angst vor dem Sozialismus etwas dagegen, in diesem Land wurde er gefangen genommen und erschossen inzwische wieder ausgegraben und an Kuba zurückgeschickt.


    Auch wurde er von Kuba mit ein paar Leiten nach Afrika geschickt um dort auch eine Revolution anzufangen allerdings versickerte diese aus Material mangel. ( Land fällt mir auch nicht mehr ein meine es war irgendwo in Zentralafrika)

    3 Mal editiert, zuletzt von knarf ()

  • Ich als Pazifist kann dazu nur sagen: Die idee ist gut, aber das mit Morden durchzusetzen macht mich traurig...

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    Schlechte Erfahrungen: MoRRy

  • Dass man über seine politische Sicht und auch seine Taten diskutieren kann is ja klar (wird ja auch getan, die Ost-West-Konflikte sind ja von jeher in aller Munde und beruhen nur auf den politischen Unterschieden)


    Abgesehen davon halte ich es aber für gefährlich, diesen Kult um die Person Che Guevara nicht zu unterbinden / die breite Masse aufzuklären, es weiß ja kaum einer, wer Che Guevara wirklich war...


    Es gab in der politischen Geschichte schonmal eine Person, die bis zum Ende nie wirklich durchschaut hat (und um die es auch einen richtiggehenden Kult gab) und die mit ihren politischen Handlungen Millionen Menschen in Europa das Leben gekostet hat (ich denke, jeder der sein Hirn einschaltet wird auf den Namen des Österreichers kommen)...


    Che und seine Politik ok, es kann ihn jeder toll finden, der weiß was er war. aber solange die Person gehyped wird und keiner was über ihn weiß außer, wo er gewirkt hat und jeder sein Konterfei aufm T-Shirt oder nem Poster trägt bin ich absoluter Gegner dieser Bewegungen...

    we're just two lost souls
    swimming in a fish bowl
    year after year

  • Also viele von euch sagen er ist ein Mörder etc.
    ich kann nur sagen er hat das getan was er für die Freiheit aller richtig empfand.
    Er war und ist in meinen Gedanken immer noch einer der größen
    Freiheitskämper überhaupt.
    Hasta la victoria siempre
    :)