Wettbewerbsfähigkeit

  • Warum sagt Angela Merkel, dass die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen gesteigert werden muss, damit sie international mithalten können, wenn doch laut dem Statistischen Bundesamt "die deutschen Exporte in die 25 bedeutendsten Partnerlander bei der Ausfuhr [...] seit 1995 um etwa 78% gestiegen sind." Quelle


    Der Staat verzichtet also auf Steuern von Unternehmen, obwohl deren Geschäfte doch prächtig laufen. Gleichzeitig werden die Steuern, die die Bürger bezahlen müssen erhöht, obwohl die Anzahl derer, die unterhalb der Armutsgrenze leben müssen ständig steigt.


    Kann mir das einer erklären?

  • Ich weiß nicht ob das stimmt aber in der Quelle steht:

    Zitat

    Diese beeindruckenden Zahlen geben jedoch keine Auskunft daruber, wie sich in unseren Partnerlandern der Anteil der Importe aus Deutschland an den Gesamtimporten entwickelt hat; also ob der .Marktanteilg der deutschen Warenexporte gestiegen oder gesunken ist.


    Also kann es sein, dass der Export der USA seit 1995 in das gleiche Land um 150%, statt nur 75% gestiegen ist, die USA im Endeffekt also mehr Marktanteile dazu gewinnt, als Deutschland.


    Ob die Zahlen wirklich so aussehen kann ich dir allerdings nicht sagen, ist nur eine mögliche Erklärung

  • Meiner Meinung nach sollen wir damit nur unter Druck gesetzt werden auf unsere lang erkämpften Arbeitnehmerrecht zu verzichten,
    aber man muss sich auch nicht wundern, wenn man immer nach geiz ist geil geht und china kram kauft anstatt deutsche Produkte, ich hab da mal so eine Doku über ein "Vorzeige Betrieb" gesehen und da schliefen 10 arbeiterinnen in einem 30 qm Raum und sagten, das Geld reiche zum Leben und um 1mal im jahr zur Familie zu fahren........ Und das wie gesagt in einem Betrieb den sie extra dem deutschen Fernsehen zeigen wollten, das Team wurde bei einiegen anderen Fabriken weggejagt, möcht nicht wissen wie es da aussah, ich bin der Meinung wir sollten uns auf so eine Diskussion nicht einlassen, denn mit Sklavenhalter ökonomie will ich gar nicht in Konkurrenz treten!
    Der Import von waren aus Ländern die Kinderarbeit und modernes Sklaventum zulassen sollte verboten werden, ich boykottier sowas so weit es geht aber beim Handy ist ja in jeder Marke was aus China...

    Läuft bei dir

  • Zitat

    Original von Thorhimself
    Ich weiß nicht ob das stimmt aber in der Quelle steht:


    Also kann es sein, dass der Export der USA seit 1995 in das gleiche Land um 150%, statt nur 75% gestiegen ist, die USA im Endeffekt also mehr Marktanteile dazu gewinnt, als Deutschland.


    Ob die Zahlen wirklich so aussehen kann ich dir allerdings nicht sagen, ist nur eine mögliche Erklärung


    Gut, dann die Außenhandelsbilanz: 2006 hat Deutschland Waren im Wert von 893,6 Milliarden Euro ausgeführt und Waren im Wert von 731,5 Milliarden Euro eingeführt. Das macht einen Überschuss von 161,9 Milliarden Euro. Quelle


    Also im internationalen Wettbewerb haben wir keine Probleme. Trotzdem hatten wir 2006 ein überaus mageres Wirtschaftswachstum von nur 2,5%. Der Binnenwirtschaft geht es also schlecht, nicht den Unternehmen, die im "internationalen Wettbewerb" stehen.


    Ich frage mich also immernoch, warum wird dem Bürger mehr Geld aus der Tasche gezogen und den Unternehmen (aufgrund der Behauptung, wir müssten die Unternehmen wettbewerbsfähiger machen) mehr Steuererleichterungen verschafft?

  • Warum den Unternehmen Steuererleichterungen verschafft werden?
    Gugg doch mal,von wem die meißten Politiker bezahlt werden?Richtig,von den Großkonzernen.Und die sind arg dahinter,dass sie so wenig wie möglich zahlen müssen,daher machen sie einige Politiker zu ihren Marionetten,die wiederum entsprechende Gesetzte schaffen...frei nach dem motto: die Hand ,die einen füttert,beisst man nicht!!!

  • War auch eher rhetorisch gemeint, um auf diesen Missstand hinzuweisen und zu zeigen, wie dreist die Politiker heutzutage das Volk belügen. Gestützt von korrupten oder dummen sog. "Wissenschaftlern", die von Volkswirtschaften entweder keine Ahnung haben oder mit Absicht Lügen verbreiten. Helfen tun auch die meisten Angehörigen der Medien, die mittlerweile alles andere tun als zu recherchieren und Verhältnisse kritisch zu hinterfragen. Plappern Leitmedien Parolen vor, so schreiben die anderen blind ab.


    Hoffen wir, dass unsere dummen Eliten bald umdenken oder abgelöst werden.

  • ahh sorry, die rhetorik der Frage hab ich nich mitbekommen,is wohl schon zu spät ;)


    aber du hast recht,hoffen wir,dass sich bald was ändern wird

  • naja VWL ist hald net einfach ..


    und die meisten unternehemen die deutsche ware exportieren verkaufen sie auch auch hier! Was die Arbeitsrechte in D angeht wir haben die eine der geringsten Treikquoten europas ... also so berauschend sind die rechte anscheinend nicht !
    Was bringen dir 300€ (man könnte sich ein ausländisches Handy kaufen ;)) mehr im jahr wenn große Unternehemen ganz andere summen in Deutschland investieren können... ist hald ein Problem abzuwägen zwischen "Sozial" und "Marktwirtschaft" ! Zum wirtschaftswachstum ... 2,5 prozent sind doch schon nicht wenig .... man kann nicht immer weiter wachsen!

  • Du musst aber auch bedenken, dass kleine Unternehmen, wie zB Handwerkerbetriebe oder kleine Läden (Tante-Emma-Laden zB) immer weniger Umsätze verbuchen können und somit kaum Überlebenschancen haben. Große Unternehmen schreiben zwar momentan meist schwarze Zahlen, aber die kleinen gehen zu Grunde. Würde man jetzt also steuerlich größere Belastung schaffen, würden kleine Betriebe erst recht aussterben und die großen Unternehmen würden in weit billigere Länder auswandern (Polen usw), denn dort sind nicht nur Gewerbesteuern günstiger, sondern vorallem die Arbeiter. Die haben nämlich weit geringere Gehaltsansprüche als Deutsche und ausserdem sind zu leistende Sozialabgaben für Angestellte viel geringer. Wenn also die Unternehmen mehr belastet werden, leidet ganz Deutschland darunter, weil dem Staat wichtige Steuereinnahmen fehlen.
    Man sollte die Deutschen Unternehmen nicht vergraulen, indem man Abgaben ins utopische steigen lässt, sondern sie fördern. Wenn Unternehmen gefördert werden, enstehen neue Unternehmen und somit hast du mehr Anbieter --> folglich sinken Preise (durch den größeren Konkurrenzkampf), Produkte werden also günstiger (davon profitieren die Bürger natürlich) und, ganz wichtig, es entstehen neue Arbeitsplätze!
    Wovon der Staat letztendlich natürlich auch profitiert.


    Ich denke das reicht ;)


    MfG Papst

  • Nunja lässt sich ein wenig mit dem 'einfachen Wirtschaftskreislauf' erklären:


    - Unternehmssteuer sinkt
    - Unternehmen hat mehr Geld
    - Unternehmen kann investieren
    - Unternehmen fördert Arbeitsplätze
    - Arbeitnehmer profitieren (höhere Kaufkraft, weniger Arbeitslose)


    Ganz so einfach ist das natürlich nicht da viele Unternehmen ihre Fabriken ins Ausland verschieben, aber die Senkung der USteuer ist ja mit ein Grund, das U in Deutschland bleiben.


    Edit: Papst war schneller :)

    Einmal editiert, zuletzt von MeisterGuRu ()

  • Wäre es nicht besser, die seit Jahren sinkenden oder stagnierenden Reallöhne (sinkend nach Abzug der Preiserhöhungen) zu steigern, um die Binnennachfrage zu erhöhen? Es ist Quatsch, dass es reicht, den Unternehmen Steuererleichterungen zu verschaffen, damit Arbeitsplätze entstehen. Das wird doch seit Jahrzehnten gemacht und trotzdem bessert sich die Lage kaum (und jetzt kommt mir bitte keiner mit den vorher Arbeitslosen, die jetzt Sklavenarbeit in Minijobs verrichten und trotzdem Hartz4 Zulagen zum Leben brauchen!)


    Die Leute brauchen mehr Geld in den Taschen, um auch konsumieren zu können. Die ausschließlich angebotsorientierte Wirtschaftspolitik ist doch eindeutig gescheitert. Die Politik muss endlich umdenken und die Binnennachfrage stärken.


    Zitat

    Original von xiba2k4
    naja VWL ist hald net einfach ..


    Stimmt. Aber sollten unsere Eliten nicht etwas davon verstehen? Wenn nicht, wie sollen sie unsere dann steuern? ;)



    Ist es nicht wichtiger, die Nachfrage im eigenen Land zu stärken? Ein Unternehmer investiert doch nicht, wenn er keine Aussicht auf größeren Absatz hat. Er hat dann halt durch eingesparte Steuern nur mehr Gewinn.


    Wenn die Löhne steigen würden, dann wäre die Nachfrage größer, Unternehmen könnten mehr Produkte verkaufen und würden investieren.


    Den Kreislauf, den du beschreibst haben wir seit Jahrzehnten in Deutschland und es geht bis auf kleine Ausnahmen bergab mit unserer Wirtschaft. Wäre es da nicht an der Zeit eine stärker nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik zu machen? Ich finde schon.

  • Zitat

    Original von helium


    Den Kreislauf, [...] haben wir seit Jahrzehnten in Deutschland und es geht bis auf kleine Ausnahmen bergab mit unserer Wirtschaft. Wäre es da nicht an der Zeit eine stärker nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik zu machen? Ich finde schon.


    Mit unserer Wirtschaft geht es nicht *Berg ab*. Wir haben eine sehr stabile Wirtschaft, mit riesigen Unternehmen, die weltweit etabliert sind und die alle einen sehr guten Ruf auf der ganzen Welt genießen.
    Wir sind auf einem guten Weg und der Finanzhaushalt sieht nach vielen Jahren endlich mal wieder besser aus. Wir können mittlerweile sogar Staatschulden tilgen.
    Die Arbeitslosenzahlen sinken wieder...
    Und du sagst es geht Berg ab?

  • Zitat

    Original von †Papst†


    [...]
    Wir sind auf einem guten Weg und der Finanzhaushalt sieht nach vielen Jahren endlich mal wieder besser aus. Wir können mittlerweile sogar Staatschulden tilgen.
    Die Arbeitslosenzahlen sinken wieder...
    Und du sagst es geht Berg ab?


    Gut. "bergab" war vielleicht ein wenig zu übertrieben. Aber von einem "Boom" (Zitat Thorhimself) kann man nun wirklich nicht sprechen. Nur weil die Medien und die Politik den minimalen (und schon wieder schwächer werdenden) Aufschwung in den Himmel loben, ist es nicht wirklich ein Aufschwung oder gar ein Wirtschaftsboom.


    Wir hatten zwischen 1998 und 2000 zweimal Wachstumsraten von 2,0% und 2000 von 2,9% und es wurde genauso gejubelt wie jetzt. Und was war 2001? 0,6%. 2002 dann nur noch 0,2% und 2003 -0,1%.


    Damals gab es noch Gründe von einem Aufschwung zu reden (die beiden 2,0% vor 2000). Worauf blicken wir heute zurück? 0,9% in 2005, 2,5% in 2006 und 2007 werdens geschätzte 1,5% sein. (alle Daten aus dem Statistischen Taschenbuch 2003 und 2005)


    Wenn in einem Jahr das BIP wächst, im nächsten 1% weniger, dann ist das auf alle Fälle kein Boom oder ein Aufschwung. Das ist Unsinn. Wir sind schon wieder auf dem absteigenden Ast. (Übrigens auch, weil der private Verbrauch gesunken ist, eine Folge der Mehrwertsteuererhöhung...)


    Achja, und dieser kleine "Aufschwung" ist bei nur gaaanz wenigen Menschen auch angekommen. Die meisten haben nur davon gehört, dass es ihn geben soll. Den Bürger hat der "Aufschwung" nicht erreicht und er wird es wohl leider auch nicht mehr.


    Zitat

    Original von †Papst†
    Die Arbeitslosenzahlen sinken wieder...


    Ja, ein Hoffnungsschimmer. Aber die Zahlen werden bald vermutlich leider auch wieder steigen:


    Zitat

    Mit 3,4 Millionen Arbeitslosen werde im nächsten Jahr schon der beste Wert erreicht. "Dann haben wir vermutlich die niedrigste Zahl erreicht, von da an geht es eher wieder bergauf. Aber um das Sozialgefüge unserer Gesellschaft stabil zu halten, bräuchten wir einen deutlich stärken Rückgang", sagte Horn dem Tagesspiegel.

    [URL=http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Konjunktur;art271,2366067]Quelle[/URL]


    Nachtrag:


    Zitat

    Original von †Papst†
    Wir können mittlerweile sogar Staatschulden tilgen.


    2006 wurde vergleichsweise wenig gespart auf Staatsseite und wir hatten ein BIP von 2,5-2,6%. Es ist der falsche Weg zu sparen für schlechtere Zeiten wenn die Wirtschaft an sich noch labil ist. Es muss weiter Geld fließen, guck dir doch die Schulen, die Kanalisationen etc. an. Die müssen erneuert werden. Es müssen mehr Schulden gemacht werden, um aus unserer seit 1993 andauernden Krise herauszukommen. Alles andere ist ideologischer Schwachsinn, der seit Jahren propagiert und immer wieder wiederholt wird.