Englischer/amerikanischer Einflüss in die deutsche Sprache

  • Zitat

    Original von WuaccaWuacca
    Der richtige Ansatz. Aber man muss die Medien dazu bewegen, das vorzuleben. Und wenn man sie nicht überzeugen kann, dann per Gesetz.


    Ja aber glaubst du wirklich, dass das auf Dauer gesehen Sinn macht? Die Medien beschleunigen den Prozess, sie verursachen ihn nicht.

  • Zitat

    Original von thorhimself@gmx.de


    Ja aber glaubst du wirklich, dass das auf Dauer gesehen Sinn macht? Die Medien beschleunigen den Prozess, sie verursachen ihn nicht.


    Auch wenn der Grundgedanke des Themas ein anderer war/ist, kann ich mich nicht zurück halten und muss darauf hinweisen, dass die Redewendung "sinn machen" ein versteckter Anglizismus ist (von "to make sense") und es (über-)korrekt ",dass es aus Dauer gesehen sinn ergibt" oder "dass es auf Dauer sinnvoll ist" heißen müsste!

    "Du hast doch nicht etwa ne Force draußen gesehen?
    Ne Force?
    Ja
    Nein
    Oh Gott sei Dank und ich hab wirklich gedacht wir wären im Arsch"


    Butch Cassidy und Sundance Kid

  • Es kling einfach für viele moderner wenn man sich stylt anstatt anzuziehen, war gerade heute einer der spärlichen guten Artikel in der RHEINPFALZ über eine neue Sprachgesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Anglizismen auf die Dauer durch kokurrrenzfähige deutsche Begriffe zu verdrängen.
    Wir brauchen wieder mehr Sprachgesellschaften, wie im angehenden 20. Jahrhundert, die Dialekte in den Hintergrund stellten und der Hochsprache zu neuer Blüte verhalfen, so ist der Feind nict mehrder Dialekt aus den eigenen Reihen, sondern der gruselige Einfluss der anglikanischen Sprache.

  • Hast du schonmal mit jemandem geredet, der häufig Grunzlaute wie lol und rofl verwendet?
    Wenn man zwei Sprachen nicht mehr voneinander unterscheiden kann führt das auf lange Sicht zum Absterben der schwächeren, mmentan der Deutschen.
    Mit dem Verlust der deutschen Sprache wäre Deutschland seinem wohl größten Kulturgut beraubt.

  • Soll nicht respektlos klingen, aber warum interessiert dich die deutsche Kultur so?


    Davon abgesehen sind weder lol noch rofl typisch eingedeutschte Wörter, sondern pure Web-Sprache.

  • Als Teil unserer Kultur und somit wiederum als Teil unserer Identität ist unsere Sprache ein wichtiges, traditionsreiches Gut, welches es zu schützen gilt.


    Man schlage nur einmal ein wortgeschichtliches Wörterbuch auf, um zu sehen, dass jedes einzelne unserer Worte eine eigene, kleine Geschichte erzählt, die genauso zu uns gehört, wie andere Merkmale, die sich mit respektive durch uns entwickelt haben und für uns charakteristisch sind.


    Mal abgesehen von den bereits angesprochenen Absichten der Werbung (Desinformation, Illusion), folgen aus der Anglisierung Kommunikationsprobleme zwischen Deutschen, obwohl sie doch eigentlich die selbe Sprache sprechen (dies betrifft vor Allem alte Menschen).


    Zum Thema modern. Modern ist das Gegenteil von konventionell. Aber eine Sprache beruht nunmal auf Konventionen (Vereinbarungen), das ist der Sinn derer, dass wir uns untereinander verständigen können und Dinge mit gleichen Begriffen bezeichnen und Sätze nach gleichen Regeln bilden. Hier kommt man wieder zur Werbung, die dieses vermeintlich moderne nutzen, um ihre Produkte anzupreisen und sie besser verkaufen zu können.


    Ich habe nichts gegen Englisch, ich spreche und schreibe es gerne. Aber ich liebe Deutsch. Keine Sprache ist so schön und so facettenreich, wie unsere. Und ich will und werde es nicht zulassen, dass dies einfach kaputt gemacht und die Sprache in ihrer Einheit verändert wird.


    Nicht anglophob, sonder germanophil.


    Gruß,
    Wuacca

  • interessant zu beobachten ist, dass besonders die sprachschwachen anglizismen benutzen, insbesondere diejenigen, die garkein englisch können. Hat einer ein bestimmtes Englisch level erreicht, so hat er dadurch auch ein anständiges deutsch erlernt und er wird kaum bis garnicht irgendwelche benutzen.



    ich muss zugeben, dass ich mich leider manchmal selber erwischen anglizismen zu verwenden, oder einfach englische redewendungen auf deutsch zu sagen, was sich oft einfach komisch anhört, es hält sich aber in grenzen.


    Und ganz ehrlich ich finde es sehr schade, was mit der deutschen Sprache passiert. Das buch "der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" deutet schon an, was für einen riesen verfall unsere Sprache allein schon in grammatikalischer hinsicht erleben muss. Da tragen anglizismen oder ähnliches nicht sonderlich dazu bei.


    Wenigstens kann man feststellen, dass auch die Amis Wörter übernehmen, wie z.b. "uber" , "zeitgeist" "kindergarten" und einige mehr.


    Aber eigentlich kann ich nur sagen, dass Leute die dauernd nur rofl lol und mehr englische begriffe benutzen, deren bedeutung die sich oftmals nichtmal bewusst sind,als deutsch, einfach nur lächerlich und mit meiner offenen Art, wird das gespräch dann auch schnell beendet ;)


  • Für mich ist Identität individuell, daher kann es keine gemeinsame Identität geben.


    Jetzt könnte man natürlich drüber streiten, woher dieser Einfluss überhaupt kommt. Und warum er erst jetzt kritisiert wird, obwohl diese neue "moderne" Sprache doch auch im Alltag benutzt wird und beiweitem nicht nur Werkzeug der Medien ist.


    Darf ich fragen, wie viele Sprachen du sprichst?
    Tut eigentlich auch nur am Rand etwas zur Sache, denn was man als "schön" empfindet, ist subjektiv.


    Gruß,
    Tim

  • Ich spreche Englisch und Deutsch fließend. Latein und Italienisch... naja, ich sag mal: Ich hatte sie in der Schule und wenigstens mein Latinum in der Tasche^^


    Identität ist selbstverständlich etwas individuelles und die meisten Menschen (mich eingeschlossen) werden sich wohl kaum als erstes hierüber identifizieren, sondern eher über Intellekt, Bildung, Interessen und Geschmack. Aber dennoch machen Nationalität und somit Kultur(tendenz?) bzw. Sprache einen Teil der Identität eines jeden einzelnen aus, dagegen kann man sich auch überhaupt nicht wehren (Und ich sehe auch gar keinen Grund dazu).


    Gruß,
    Wuacca

  • @Wuacca
    Ich denke nicht, dass die Medien diesen Prozess aufhalten können, weil er meiner Meinung nach nicht von ihnen verursacht wurde. Wann hat das angefangen? Wenn du mich fragst vor ziemlich genau 62 Jahren. Adenauer hat antürlich einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, die Öffnung gen USA und deren kultureller Expansionsdrang sind für mich ausschlaggebende Aspekte. Eben solche Ausdrucksweisen, wie "Sinn machen", sind schon so fest in die deutsche Sprache integriert, dass sie auch nicht mehr verschwinden werden, geschweigedenn dass man sich dagegen wehren kann. Vielleicht können die Medien diversen Jugendsprachen entgegenwirken und dem Prozess somit entgegenwirken aber das ist ja, wie du vorher schon erwähnt hast nicht dein eigentliches Problem (obwohl das für mich der einzig sinnvolle Ansatzpunkt ist). Kannst vielleicht mal ein paar spezielle Beispiele nennen, was für eine Art Anglizismus dich stört?


    Modern ist übrigens nicht das Gegenteil von konventionell, weil sie sich nicht gegenseitig ausschließen.

  • In diesem Falle ist modern das Gegenteil von konventionell. Aber nicht generell, wohl wahr.


    Vor allem stören mich Fremd- und Lehnworte, für die es deutsche Begriffe gibt. Ich gehe zum Einkaufen in die Stadt und nicht zum shoppen in die city.


    Gegen sinvolle Lehnübersetzungen wie Gehirnwäsche oder Sinn machen habe ich hingegen gar nichts. Denn es sind immernoch deutsche, nun eben anders verknüpfte Worte und solange sie immernoch zusammen Sinn ergeben und verstädlich sind, passt's doch.


    Etwas anderes wäre etwas wie das Wort meint, eine Redewendung, die vom englischen the word means kommt, aber falsch übersetzt wurde und somit eigentlich schwachsinnig ist, schließlich kann ein Wort nichts meinen, sehr wohl aber etwas bedeuten.


    Die Öffnung gegenüber der USA hatte sicher Einfluss auf unsere Sprache. Aber das will ich ja gar nicht verhindern oder gar rückgängig machen, denn das verstehe ich noch als natürlichen Vorgang. Das unnatürliche, überflüssige, das wurde/wird von anderen Leuten initialisiert und genau dagegen muss vorgegangen werden, wenn man die Sprache bewahren und nicht irgendwann in einem englischen Einheitsbrei landen möchte.


    Gruß,
    Wuacca


  • Ok da stimme ich dir vollkommen zu, das macht Sinn :P

  • also anglizismen sind definitiv nicht mehr in der deutschen sprache wegzudenken.


    nur nervts mich extrem,wenn irgendwelche kinder handy mit handy übersetzen.oder so was in der art.
    und wer zuviel anglizismen benutzt,versteht die schönheit der deutschen sprachen nicht

    ,,Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite?´´ - Mr. Blonde (Reservoir Dogs)

  • Ich finde schon, dass sie aus der deutschen Sprache wegzudenken sind.
    Die Bundesregierung sollte ein Kremium einberufen, welches moderne Alternativen zu häufig benutzten Anglizismen herausarbeiten und legitimieren soll!

  • Wir haben das Thema in Deutsch durchgenommen und deshalb seh ich das nicht so eng.Fremd/Lehnwörter hat es immer gegeben,und trotzdem hat sich die Sprache immer verändert und es ist kein "dauerhafter Schaden" geblieben.Natürlicher Kreislauf :D


    Aber so Sachen wie "Boy" oder "smoken" nerven einfach,echt unnötig.