ZitatDie Gleichberechtigung, die durch eine Quote angeblich geschaffen wird, existiert aber nur auf dem Papier. Wenn ich eine Quote brauch, um eingestellt zu werden, bin ich vor und zum Zeitpunkt der Bewerbung eben nicht gleichberechtigt.
Das ist halt die Ambivalenz politischen Handelns. Einerseits wird im Namen der Gleichberechtigung die Ungleichheit reproduziert. Die Quote soll ja nur eingefahrene und diskriminierende Denkstrukturen aufbrechen, indem Vorurteile durch die Konfrontation mit Betroffenen in Frage gestellt werden. Wer glaubt, dass sich sowas prinzipiell im Ganzen selbst regelt, ist naiv.
Natürlich hast du Recht, dass die Quote schon ein Ausdruck einer Ungleichheit ist, aber wir leben auch nicht in einer egalitären Gesellschaft, sondern in einer Gesellschaft die Ungleichheit oft als "gerechtfertigt" oder sogar "natürlich" ansieht.