Abschaffung der Studiengebühren in NRW

  • Ich muss vorweg sagen, dass ich die ganze Diskussion zu dem Thema seit etwas längerem nicht mehr verfolgt habe, sollte die Idee also komplett in den Papierkorb gewandert sein, ist dieser Thread natürlich auch nahezu nutzlos. Dann wäre es höchstens noch interessant, das ganze mal in der Theorie durchzugehen. Also mal zum Thread jetzt:


    Bin jetzt seit nem Monat auch Student, in meinem Fall in Paderborn, Wirtschaftswissenschaften.


    Natürlich erstmal über Studiengebühren aufgeregt (Die mit 500€ hier auch happig sind) und erstmal davon ausgegangen, dass ich mich mega freuen werde, wenn sie wegfallen (sollten).


    Aber jetzt bin ich nen guten Monat hier und frage mich: Wie wirds aussehen, wenn die Gebühren weg sind? Denn zumindest hier an der Uni wird mir zu jedem Fach ein großer Apparat an Unterstützung geboten. Das sind Tutorien/Übungen zu den Vorlesungen, geleitet von Studenten/externen Lehrern usw. Dazu kommt noch das Coaching, dabei handelt es sich um ein Büro, in dem zu bestimmten Zeiten Studenten sitzen und dir für Fragen zum entsprechenden Fach zur Verfügung stehen. Hab schon einiges davon genutzt und bin auch wirklich froh, dass es all das gibt, denn es hilft mir enorm. Ich würd sonst bestimmt die Hälfte nicht raffen.


    Das ganze läuft dann über SHKs (Studentenhilfskräfte), meistens halt überdurchschnittlich gute Studenten, die uns Dummen dann alles verständlich machen können. Meistens arbeiten die auf 9,5 Stunden die Woche und werden bezahlt mit, unter anderem, Studiengebühren.


    Sollten die Gebühren jetzt also wegfallen, ist für die Uni natürlich auch ne riesen Latte Geld weg und einige dieser (wirklich guten) Angebote entfallen. Und auf einmal bin ich unschlüssig, ob ich das überhaupt will oO Natürlich, 500€ mehr für 6 Monate ist verdammt gut, aber ich weiß nicht recht ob die möglichen Konsequenzen das wert sind..


    Möchte mal einige Meinungen dazu hören


    Cheers

    Metalcore, Deathcore, Posthardcore!

  • Ich bin der Meinung, dass wenn die komplett wegfallen die Lehre auch wieder schlechter werden wird, weil einfach genau solche Zusatzangebote wegfallen werden.
    Aber ein ganz ordentlicher Kompromiss wär doch mal ne Halbierung der Studiengebühren auf 250€ pro Semester, ich hör nämlich andauernd, dass die Unis die 500€ garnicht komplett ausnutzen (können) weshalb es also ziemlicher Unfug is, dass die soviel verlangen. Sollte ich da falsch informiert sein bitte ich um Richtigstellung ;)

  • Studiengebühren an sich sind durchaus ok und auch zu rechtfertigen wenn damit dann auch in vollem Umfang die Qualität der Lehre verbessert werden würde. Allerdings ist es bei uns zum Teil so, dass ein großer Teil der Studiengebühren in Sachen wie Gebäudemiete investiert wird und das bewegt sich teilweise im 7-Stelligen Bereich.
    Des weiteren werden trotz Studiengebühren bei uns alle Laborgruppen, also die prektischen Übungen stark komprimiert. Früher hatte eine Laborgruppe nciht mehr als 8 teilnehmer, bei größeren Laboren waren es maximal 15. Inzwischen sind es bei den gruppen, die ich selber als tutor unterstütze schon bis zu 35 Leute.


    Der normale Ablauf ist so, dass der Prof. vorne die Übung (in diesem Fall CAD, 3D-Zeichnen) vormacht und erklärt und die Studenten machens halt selber am Rechner nach. Wähenddessen lauf ich rum und kläre fragen und helfe bei problemen. Das ganze findet 1,5 Stunden statt und ich denke jeder kann sich denken, dass es extrem anstrengend ist in dieser kurzen zeit 35 Leuten gleichzeitig zu helfen.
    Ich bekomms shcon grad so hin aber wenn 5 Leute gleichzeitig Fragen haben, dann ist die Qualität der Antwort dementsprechen niedrig.


    Da frage ich mich dann wo all die tollen Studiengebühren hingehen, wenn gleichzeitig die Lehrqualität so stark abnimmt.


    Studiengebühren sind in Ordnung aber dann sollten sie auch richtig investiert werden.


    lg nomek

    ... und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!

  • Lehre betreffend:
    * wir brauchen mehr Dozenten. Dafür werden und dürfen Studiengebühren nicht eingesetzt.
    * wir brauchen mehr Räumlichkeiten. Von Studiengebühren werden und dürfen keine neuen Gebäude gebaut.
    * wir brauchen mehr Übungsgeräte, Computer und Bücher in der Bib. Wunderbar, spätestens nach 2-3 Jahren ist alles da und auch aktuell bzw. danach mit rehct wenig Ausgaben aktuell gehalten. Was soll man dann noch kaufen? Geht der Trend zum zweiten und dritten Beamer pro Seminarraum? ;)
    * wir brauchen mehr Tutoren (finde ich zwar nicht, es gab imo für die Übungen ausreichend Tutorien. Aber von mir aus, das Angebot sollte da sein und kann man erweitern, deswegen finde ich es in Ordnung). Das klappt in der Tat.
    * (edit:) in Studiengängen wie Architektur oder Archäologie können die Bastelsachen/Exkursionen subventioniert werden. Aus irgendwelchen Gründen wird dies nur unzureichend getan. Außerdem ist das sowieso die Minderheit...
    * gibt es noch irgendwelche Punkte, die man in der Lehre verbessern könnte? Außer manche Profs mal auf irgendwelche Didaktik/Pädagogik-Lehrgänge schicken.


    -> Von den Kosten(materiell und ideologisch)/Nutzen ausgehend halte ich Studiengebühren für äußerst kritisch.

    Einmal editiert, zuletzt von Sasp97 ()

  • Ich rege mich permanent darüber auf, dass manche Veranstaltungen gnadenlos überfüllt sind und Sitzplätze selten. Parkplätze bekommt man auch keine zu den Stoßzeiten, besonders am Semesteranfang sehr schlimm. Dagegen wird nichts getan.

    Zitat

    Geruch: riecht nach oma oO -sehr aufdringlich

    Zitat

    Mein Gott, die heutige Jugend! Da wird vor der Shisha erstmal ein v+ energy weggekippt und dann wird richtig schön geheizt, und dann richtig schön abgekotzt :-D

    :hail:
    Handelspartner: <<<Klick>>>

  • Parkplätze sind auch ein ungemein wichtiger Faktor zur Verbesserung der Lehre ;)


    Sehe es ähnlich wie SASP, wobei ich bei den Dozenten auch einfach sagen muss, dass es richtig ist, die nicht aus dem Topf für Studiengebühren zu bezahlen.


    Hinzukommt, dass Studiengebühren einfach eine Ungerechtigkeit schaffen, da nicht mehr Kompetenz oder ähnliches darüber entscheidet, ob man studiert oder nicht, sondern nun der Geldbeutel häufig ausschlaggebend ist.
    Für viele ist es auch einfach nicht mehr möglich neben der hohen Prüfungsbelastung, die teilweise an den Unis durch Bachelor/Master herrschen, nebenbei das Geld zu verdienen bzw. die Semesterferien dazu nutzen können.

    "I found freedom. Loosing all hope was freedom!" - Jack (Fight Club)

  • Klar, indirekt. Wenn ich dauernd zu spät komme weil ich keinen Parkplatz finde, dann beeinflusst das auch die Lehre :P

    Zitat

    Geruch: riecht nach oma oO -sehr aufdringlich

    Zitat

    Mein Gott, die heutige Jugend! Da wird vor der Shisha erstmal ein v+ energy weggekippt und dann wird richtig schön geheizt, und dann richtig schön abgekotzt :-D

    :hail:
    Handelspartner: <<<Klick>>>


  • Hinzukommt, dass Studiengebühren einfach eine Ungerechtigkeit schaffen, da nicht mehr Kompetenz oder ähnliches darüber entscheidet, ob man studiert oder nicht, sondern nun der Geldbeutel häufig ausschlaggebend ist.
    Für viele ist es auch einfach nicht mehr möglich neben der hohen Prüfungsbelastung, die teilweise an den Unis durch Bachelor/Master herrschen, nebenbei das Geld zu verdienen bzw. die Semesterferien dazu nutzen können.



    Das ist allerdings richtig, nicht jeder kann so tief in den Geldbeutel greifen, wie es mittlerweile zum Studieren notwendig ist. Da ist dann doch eventuell eine Senkung angebracht, damit auch wieder mehr Leute zur Uni können. Wobei ich auch sagen muss (und damit greife ich auch den Punkt von STRAT auf), dass bei uns schon eigentlich viel zu viele Studenten sind. Draußen auf den größeren Wiesen stehen 4 Zelte (JA! ZELTE!). Natürlich nicht irgendwelche sondern isolierte, klimatisierte etc etc. Aber das zeigt deutlich, wo das ganze hinläuft. Aber das dürfte wohl an eher weniger Unis so aussehen.


    Also nochmal zurück zu den Gebühren. Ich finde besonders die Tutoren betreffend sind die Gebühren da wichtig. Denn es mag genug Tutoren geben, es gibt wohl auch genug überdurchschnittlich gute Studenten, bezahlt werden sie aber trotzdem meines Wissens nach von den Gebühren. Und die größte Zahl an Studenten, die Tutoren sein könnten, bringt einfach nichts, wenn man das ganze nicht unterhalten kann. Das ist es halt, was mich an der Abschaffung der Studiengebühren beunruhigt. Da wäre dann vielleicht wirklich noch eher eine Senkung in betracht zu ziehen. Wenn überhaupt.. ich weiß nicht, was das ganze an Geldmitteln verschlingt.


    Interessant zu wissen wäre bestimmt auch wo ihr studiert. Es ist ja doch irgendwie an jeder Uni anders.


    Cheers

    Metalcore, Deathcore, Posthardcore!

  • Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!
    Rosa Luxemburg


  • Also nochmal zurück zu den Gebühren. Ich finde besonders die Tutoren betreffend sind die Gebühren da wichtig. Denn es mag genug Tutoren geben, es gibt wohl auch genug überdurchschnittlich gute Studenten, bezahlt werden sie aber trotzdem meines Wissens nach von den Gebühren. Und die größte Zahl an Studenten, die Tutoren sein könnten, bringt einfach nichts, wenn man das ganze nicht unterhalten kann. Das ist es halt, was mich an der Abschaffung der Studiengebühren beunruhigt. Da wäre dann vielleicht wirklich noch eher eine Senkung in betracht zu ziehen. Wenn überhaupt.. ich weiß nicht, was das ganze an Geldmitteln verschlingt.


    naja, überschätz mal nicht den Betrag, den die Tutoren bekommen, respektive zusätzlich bekommen. Wenns dich wirklich interessiert, geh zu deiner Studierendevertretung (in NRW deinen AStA) und lass dir die Verteilung geben. Da steht dann, was die Bib, was das RZ, was die Tutoren und so weiter kriegen. Je nach Struktur: Was Hiwis/Tutoren angeht musst du vielleicht auch ne Stufe runter und zu der Verteilung der Gelder, die deine Fakultät bekommt, anfragen. Da sollte dann deine Fachschaft Ansprechpartner sein bzw. du dort die Zahlen einsehen können,- sofern sie ihre Arbeit gut macht. Auch da gibt es fähige und weniger fähige Fachschaften.


    Wenn du dich in deiner Meinung bestätigen oder widerlegen lassen willst, dann frag nach und mach dich schlau! Und glaub nicht alles, was nur erzählt wird. Sowohl manche Studierendenvertreter aber genauso(!!) Profs erzählen manchmal was vom Pferd und stellen unter Umständen einfach unrichtige (ich will nciht falsch sagen) Behauptungen auf. Politik halt... ;)

  • naja, überschätz mal nicht den Betrag, den die Tutoren bekommen, respektive zusätzlich bekommen. Wenns dich wirklich interessiert, geh zu deiner Studierendevertretung (in NRW deinen AStA) und lass dir die Verteilung geben. Da steht dann, was die Bib, was das RZ, was die Tutoren und so weiter kriegen. Je nach Struktur: Was Hiwis/Tutoren angeht musst du vielleicht auch ne Stufe runter und zu der Verteilung der Gelder, die deine Fakultät bekommt, anfragen. Da sollte dann deine Fachschaft Ansprechpartner sein bzw. du dort die Zahlen einsehen können,- sofern sie ihre Arbeit gut macht. Auch da gibt es fähige und weniger fähige Fachschaften.


    Soweit ich weiß, sind die Unis sowieso dazu angehalten, die Verteilung und Verwendungszwecke der Studiengebühren öffentlich zu machen. Bei mir an der Uni ist es so, dass die Verwendungszwecke einmal jährlich online gestellt werden und jeder sich die runterladen kann. Denke mal, dass es viele Unis so machen, damit man Papier spart.^^
    Bei der Verteilung würde ich aber Hilfe in Anspruch nehmen, da die Schlüssel zur Verteilung teilweise recht kompliziert sind. Ich werfe zwischendurch auch mal einen Blick auf die Verwendung der Gelder, da es doch manchmal interessant ist, wofür Studiengebühren dann doch ausgegeben werden.

    "I found freedom. Loosing all hope was freedom!" - Jack (Fight Club)

  • Habs grad nochmal nachgeschaut.
    Studiengebühren dürfen und werden dafür eingesetzt um neue Dozenten zu beschaffen und zwar in etwa das 6-fache der Summe die für Tutorengehälter investiert wird. Die Sache mit der Gebäudemiete muss ich so erstmal zurücknehmen weil ich diesen Kostenbericht nciht mehr finde und auch cniht mehr genau weiß obs aus Studiengebühren war oder andere Gelder, definitiv wars "nciht optimal investiert" ^^


    Aber ein anderes Beispiel für die Verschwendung von Studiengebühren:
    Es gibt vermutlich an jeder Uni/Hochschule ein IT-System zur Studien und prüfungsverwaltung, zum Anmelden zu Prüfungen, Abrufen von Noten usw. So auch bei uns. Das aktuelle System hat im Laufe dieses Jahres endlich einen Status erreicht, den man als verlässlich und stabil beschreiben kann aber wie das nunmal so ist: Wenns endlich läuft muss was neues her. So wurden seit 2008 1,2 Millionen € in ein neues System investiert und weitere 200.000€ sind bis Ende 2010 geplant.
    Keine Frage, das neue System wird besser und leistungsfähiger sein, wahrscheinlich wird das System auch 3 Jahre nach Einführung mal fehlerfrei funktionieren aber meiner bescheidenen Meinung nach wär das Geld woanders besser aufgehoben gewesen.


    Auch interessant: es werden jedes Semester 6-stellige Summen für ein Professoren-Bewertungssystem ausgegeben was fogendermaßen funktioniert:
    gegen Ende des Semesters verteilen die Professoren Bewertungsbögen auf denen die Studenten durch ankreuzen verschiedene Kategorien benoten können welche die Qualität der Lehrveranstaltung betreffen, dann gibts noch ein paar Felder für Kritik/Lob zum schreiben.
    Diese Bögen werden von einer wahrscheinlich nciht ganz billigen Software ausgelesen und am Anfang des Semesters, kann der Prof. dann den Studenten eine wunderschöne, automatisch generierte Zusammenfassung und Auswertung seiner Bewertung präsentieren.


    Von der Idee her garnciht schlecht, dann wissen die Professoren ja wo sie noch defizite haben und was sie verbessern können.
    Mal von der Tatsache abgesehen, dass die meisten Professoren, insbesondere alteingesessene, diese Bewertung nciht im geringsten interessiert, haben auch die wenigsten Studenten kurz vor den Prüfungen Lust dazu, sich mit einem 3 Seiten langen Bewertungsbogen auseinanderzusetzen. Der wird in den 5 minuten die man dafür Zeit bekommt schnell überflogen und ist im Grunde nur vom Gesamteindruck abhängig, den man von der Veranstaltung hat.


    Auch dieses Geld könnte eventuell besser investiert werden.


    Ich habe mich nicht allzu intensiv mit den Berichten zu den Studiengebühren beschäftigt aber diese beiden Beispiele fallen mir schon noch kurzem Überfliegen auf, wenn man mal genauer hinsieht wirds bestimmt nicht besser.
    Damit man mcih nciht falsch versteht: klar wird auch Geld sinnvoll investiert, es gibt hier und da neue Laborausrüstung, es werden Projekte gefördert, es gibt sinnvolle Veranstaltungen bei uns. Es wird auch gerade eine ganze Versuchshalle für Kolben- und Strömungsmaschinen komplett renoviert und neu ausgestattet.


    Mit ein wenig mehr Kosten-Nutzen Analyse könnte diese riesen Summe Geld noch einiges mehr erreichen.

    ... und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!

  • Ich studiere in Köln und es sieht ähnlich aus wie bei deinen Schilderungen. Deswegen soll ja auch vom Land etwas Geld zur Verfügung gestellt werden, um zumindest etwas davon aufzufangen.
    Das große Problem ist nur: 45.000 * 500€ = 22.500.00€ pro Semester. Hm, ob da das Argument mit besseren Lehrbedingungen zählt? eher nicht.
    Das ist so verdammt viel Geld und Studentische Hilfskräfte verdienen so wenig davon!
    In Köln saniert man jetzt komplett, damit man das überhaupt etwas ausgegeben bekommt. Aber immer weiter Geld scheffeln ist ja was feines.
    Nein, Bildung darf einfach nichts kosten bzw. kaum was kosten. Das zeigt wie schlimm es in Deutschland geworden ist. Wenn eine gute Beratung angeboten wird, kann man ja auch mal Geld dafür verlangen. Aber ich bekomme für 500 € einfach nur ne Bruchteil von dem was für diesen Preis angemessen wäre. Jeder der die Gebühren verteidigt, kriegt auch komischer weise keine Argumente auf die Kette.

    Jannik197 und Blizzard verschicken keinen Tabak!
    scary weiß leider selbst nicht, welchen Tabak er tauscht bzw. verschickt.
    über 30 mal erfolgreich getauscht

  • Tja es ist leider so, dass viele Universitäten es nicht auf die Reihe kriegen, ihre Studienbeiträge gescheit zu verwenden. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich sehe es schon kommen, dass die Studenten herumjammern, dass sie ja unter soooo schlechten Bedingungen studieren müssen und wo die Unterstützung der Uni bleibt.
    Ich zum Beispiel studiere in Duisburg und habe den Eindruck, dass wenigstens versucht wird die Studienbeiträge anständig einzusetzen. Leider studiere ich Physik, ein entsprechend kleiner Studiengang also, deswegen habe ich immer eine Top Beratung, entsprechend macht sich jede Kleinigkeit sofort bemerkbar. Wir kriegen zum Beispiel allerlei sündhaft teure Software gestellt, die hauptsächlich durch Studienbeiträge finanziert wird.
    Es gibt noch viel zu verbessern, und wenn man sich mehr Gedanken zu Nutzung der Beiträge machen würde, würden auch die Befürworter der Studiengebühren mehr Argumente zur Hand haben. Ich glaube, dass die meisten Universitäten durchaus mit weniger zurecht kommen würden, aber einige durchaus gute Gründe haben, den Höchstwert zu verlangen. Meine Befürchtung ist, dass sich der Wegfall der Studienbeiträge in vielen Studiengängen stark bemerkbar machen wird, und dann auf einmal wird halt der Ausgleich von Vater Staat nicht ausreichend sinnvoll eingesetzt. Meiner Meinung nach, ist dieser Ausgleich, den der Staat zahlt nur ein Trostpflaster, ich glaube nicht, dass wir es uns leisten können, so hohe Ausgaben dem Staat aufzuerlegen.


    Ich persönlich kann nur sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass die Universitäten mehr oder weniger auf die Beiträge angewiesen sind. Sinnvoll wäre es, den Beitrag nach dem Bedarf zu regulieren. Dies gelingt leider immer noch quasi keiner Univesität. Zu dem Argument "Bildung darf nichts kosten" kann ich nur fragen, warum kostet dann ein Meister in einem Handwerk Geld? Die haben es auch nicht leichter. Außerdem gibt es genügend Unterstützung von allerlei Seiten, um diesen Kostenaufwand zu überwinden. Ich habe auf jeden Fall in den 10 Wochen, die ich nun studiere, den Eindruck gewonnen, dass die meisten Studenten offensichtlich trotz der Beiträge noch ausreichend Geld für ständigen Kaffee und Bagel in der Caféteria haben. So schlecht scheint es den Studenten also nicht zu gehen.


    Greetz Tobi

  • mir ist langweilig, wie man gleich sehen wird: :?


    Tja es ist leider so, dass viele Universitäten es nicht auf die Reihe kriegen, ihre Studienbeiträge gescheit zu verwenden. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich sehe es schon kommen, dass die Studenten herumjammern, dass sie ja unter soooo schlechten Bedingungen studieren müssen und wo die Unterstützung der Uni bleibt.


    Dieses Jammern fand bereits letzten Herbst/Winter im erheblichen Umfang und recht medienwirksam statt. Unter dem Motto 'Uni XY brennt!'
    Studiengebühren waren dabei nur ein Kritikpunkt von vielen


    Zitat

    Ich zum Beispiel studiere in Duisburg und habe den Eindruck, dass wenigstens versucht wird die Studienbeiträge anständig einzusetzen.


    Einzelne Institute, teilweise Fakultäten versuchen dies in der Tat mit den Anteilen, die sie bekommen. Die Uni-Leitung tut dies leider nicht immer.


    Zitat

    Leider studiere ich Physik, ein entsprechend kleiner Studiengang also, deswegen habe ich immer eine Top Beratung, entsprechend macht sich jede Kleinigkeit sofort bemerkbar.


    Das ist doch ganz gut. Warum also 'leider' ein kleiner Studiengang?


    Zitat

    Wir kriegen zum Beispiel allerlei sündhaft teure Software gestellt, die hauptsächlich durch Studienbeiträge finanziert wird.
    Es gibt noch viel zu verbessern, und wenn man sich mehr Gedanken zu Nutzung der Beiträge machen würde, würden auch die Befürworter der Studiengebühren mehr Argumente zur Hand haben.


    Logisch. Das Geld der Studierenden ist ja da, es sollte also selbstverständlich sein, dies sinnvoll auszugeben. Dass es nicht immer sinnvoll (sei es Schuld der Uni oder aufgrund zweckgebundener Auflagen oder anderer Strukturen, die man nicht aufbrechen kann/will) geschieht, macht die Sache ja nur noch schlimmer.


    Zitat

    Ich glaube, dass die meisten Universitäten durchaus mit weniger zurecht kommen würden, aber einige durchaus gute Gründe haben, den Höchstwert zu verlangen


    Weil die meisten Unis nicht im Geld schwimmen. Mehreinnahmen- und seien sie noch so zweckgebunden- sind immer gut. Dann kann man z.B. die gesammelten Drittmittel auch für die Forschung verwenden und muss sie nicht (illegaler Weise) auch für die Lehre mitverwenden, wie es teils gemacht wurde und wird.


    Zitat

    Meine Befürchtung ist, dass sich der Wegfall der Studienbeiträge in vielen Studiengängen stark bemerkbar machen wird, und dann auf einmal wird halt der Ausgleich von Vater Staat nicht ausreichend sinnvoll eingesetzt. Meiner Meinung nach, ist dieser Ausgleich, den der Staat zahlt nur ein Trostpflaster,


    Nun gut... beruht die Einschätzung auf Zahlen oder auf Hören-Sagen? Überhaupt: Von welchen 'Ausgleichszahlungen' und von welchem 'Staat' sprichst du? Etwas wirr oder es fehlt einfach noch etwas der Einblick in die Strukturen in der Hochschullandschaft.


    Zitat

    ich glaube nicht, dass wir es uns leisten können, so hohe Ausgaben dem Staat aufzuerlegen.


    Populismus-Modus an: Lasst uns lieber für paar Milliarden neue Tornados kaufen, Stuttgart21 bauen und paar Euro-Länder retten. :P


    Zitat

    Ich persönlich kann nur sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass die Universitäten mehr oder weniger auf die Beiträge angewiesen sind.


    Jo. wie schon weiter oben gesagt...


    Zitat

    Sinnvoll wäre es, den Beitrag nach dem Bedarf zu regulieren. Dies gelingt leider immer noch quasi keiner Univesität.


    Bei dem Ansatz bewegt man sich auf gefährlich dünnem Eis. Übrigens auch rechtlich.


    Zitat

    Zu dem Argument "Bildung darf nichts kosten" kann ich nur fragen, warum kostet dann ein Meister in einem Handwerk Geld? Die haben es auch nicht leichter.


    Man könnte argumentieren, der Meister sei keine Erstausbildung mehr, kann also ruhig kosten. Aber so oder so: Den Zustand prangere ich auch an. ;)


    Zitat

    Außerdem gibt es genügend Unterstützung von allerlei Seiten, um diesen Kostenaufwand zu überwinden.


    Das ist einfach nicht wahr. Oder du fasst den Begriff 'genügend' äußerst weitreichend.


    Zitat

    Ich habe auf jeden Fall in den 10 Wochen, die ich nun studiere, den Eindruck gewonnen, dass die meisten Studenten offensichtlich trotz der Beiträge noch ausreichend Geld für ständigen Kaffee und Bagel in der Caféteria haben.


    Das muss ja eine riesengroße Cafeteria sein, wenn, wie du sagst, die meisten Studenten deiner Uni dort Platz zum Kaffee trinken und Bagels essen finden. ;)


    Zitat

    So schlecht scheint es den Studenten also nicht zu gehen.


    Wie gut oder schlecht es dem Studierenden als solchen geht (wenn es den überhaupt gibt), können die Wenigsten beurteilen. Selbst die Sozialberatung nicht, die bekommt ja nur die (aber nicht alle) Problemfälle zu sehen, Bafögämter nicht, die schauen nur auf Zahlen, weniger auf Schicksale und du mit deinen 10 Wochen Feldbeobachtungen, wer Kaffee in der Cafeteria kauft, schon garnicht. Von meinen Erfahrungen will ich nicht sprechen.