Killerspiele sind Landminen für die Seele

  • "Killerspiele sind Landminen für die Seele" und "aktives Kriegstraining". "Wissenschaftler, die dies leugnen, machen sich zu Komplizen und sind Profiteure des militärisch-industriellmedialen Komplexes", ist im so genannten "Kölner Aufruf gegen Computergewalt" zu lesen.



    Die Unterzeichner des "Kölner Aufruf gegen Computergewalt" fordern ein Verbot der Herstellung und Verbreitung von kriegsverherrlichenden und gewaltfördernden Computerspielen für Kinder und Erwachsene, denn Krieg sei "nicht nur schlecht für Kinder, sondern auch für Erwachsene". Sie wenden sich dagegen, dass der Bundestag Spiele zum Kulturgut erklärt und fordern alle Parteien auf, ihre Beschlussanträge, die Computerspiele zum Kulturgut erklären wollen, zurückzuziehen.


    Der Hinweis auf die Stadt Köln im Aufruf klingt wie eine Kampfansage gegen die 2009 erstmals in Köln stattfindende Spielemesse GamesCom. Zu den 146 Unterzeichnern gehören unter anderem bekannte Spielekritiker wie Manfred Spitzer von der Universität Ulm, und Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen sowie dessen Schwester Regine Pfeiffer, die den Spielehersteller Electronic Art vor kurzem öffentlich als "Schweinefirma" bezeichnete. EA-Sprecher Martin Lorber forderte daraufhin eine Entschuldigung und der Branchenverband BIU warnte vor einer Polemisierung der Debatte.


    Nach Ansicht der Spielegegner üben 5-, 15- und 25-jährige täglich stundenlang mit Spielen wie Counter-Strike, Doom 3, Call of Duty, Halo 3, Crysis und Grand Theft Auto IV systematisches und exzessives Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge. "Sie demütigen, foltern, verstümmeln, zerstückeln, erschießen und zersägen Menschen an ihren Bildschirmen", heißt es in dem Aufruf. Bis auf das vor fünf Jahre erschienene Spiel Counter-Strike und vereinzelten Versionen für mobile Endgeräte haben die genannten Spiele allerdings durchweg keine Jugendfreigabe erhalten. Counter-Strike hat eine Freigabe ab 16 Jahren.


    Weiter heißt es in dem Aufruf: "Killerspiele entstammen den professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee, mit denen Schusstechnik, Zielgenauigkeit und direktes Reagieren auf auftauchende Gegner trainiert werden: Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut. Genauso werden durch Killerspiele Kindern und Jugendlichen Spezialkenntnisse über Waffen und militärische Taktik vermittelt, denn diese sogenannten 'Spiele' sind in Wirklichkeit Simulationen der Kriegsrealität."


    Wissenschaftler, die der Darstellung der Spielegegener widersprechen, werden von ihnen diskreditiert und kriminalisiert, sie machten sich "zu Komplizen und sind Profiteure des militärisch-industriellmedialen Komplexes, denn deren Institute erhalten umfangreiche finanzielle Unterstützung der Games-Industrie. Die Hochschulen bekommen kaum mehr staatliche Gelder und werden so immer mehr zum Dienstleister der Industrie. So wird wissenschaftliche Korruption und Abhängigkeit von Wirtschaft und Militär geradezu provoziert."


    Auch die Politik mache sich zum "Handlanger dieser Interessen", was die Unterzeichner an den Bestrebungen festmachen, Computerspiele zum Kulturgut erklären zu wollen. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung beteilige sich seit Jahren an der Verharmlosung von Gewaltspielen, denn sie veröffentliche fast ausschließlich Beiträge von Medienpädagogen, die der Games-Industrie nahestünden und deren Schriften offen für Gewaltspiele werben. "So finanzieren die Bürger mit ihren Steuergeldern ihre eigene Desinformation. Die Bundeszentrale verstößt damit gegen den grundgesetzlichen Auftrag zur Friedenserziehung", lautet der Vorwurf der Spielegegner


    Die Verantwortung schieben die Spielegegner allein der Industrie zu: "Verantwortlich sind also nicht Eltern, Lehrerinnen und Lehrer [...]. Verantwortlich sind Hersteller und Kriegsindustrie", heißt es wörtlich in dem Aufruf. Eltern, deren Kinder durch für sie nicht gedachte Videospiele und Videofilme erzogen werden, sprechen die Spielegegner damit frei.


    Quelle: Golem.de


    ouch!

  • Ich kann diese unsinnige Diskussion um Killerspiele echt nicht mehr hören. Es wird nicht darauf Rücksicht genommen das auf sowas noch ganz andere Sachen einflüsse nehmen, nein, es sind immer die bösen bösen Killerspiele.


    Wenn es danach geht laufen ja nur Killer auf dieser Erde rum.


    Und mindestens genauso grausam ist es das die Bundesrepublik weiterhin meint, Erwachsene Menschen bevormunden zu müssen in den man Ihnen quasi vorschreibt was man sehen und spielen kann und was nicht.

    I still believe in paradise. But now, at least, I know it's not some place you can look for. Because it's not where you go. It's how you feel for a moment in your life and if you find that moment, it will last forever...


  • "Aktives Kriegstraining" :rofl:


    Naja, sowas würd ich auch behaupten, wenn ich solch ein Spiel noch nie gespielt hätte.

    "Ey guck mal, manche werden reich geboren, schlafen in Ritz-Hotels
    Andere in nem zerrissenen Zelt - in der dritten Welt"

  • Ich finde es unmöglich das jetzt schon Erwachsenen gesagt wird was sie denn spielen sollen. Wie Silo schon gesagt hat liegt es bei Amokläufen nicht an den Killerspielen sondern an anderen Einflüssen wie Mobbing, Jahrelang aufgebauter Hass auf bestimmte Personen.
    Kurz gesagt ich finde es nicht OK das Erwachsenen verboten wird was zu Spielen.
    Ich glaube jeder Spieler unterscheidet zwischen Realität und Computerspiel.

  • Eigentlich ist Silo's Post nichts mehr hinzuzufügen.
    Ich bin ebenfalls nicht der Meinung das Killer-Spiele der Grund sind, dafür das Leute gewalttätig werden geschweige denn, Amok laufen.
    Leute die so etwas tun haben Probleme & Störung in ganz anderen Größenordnungen.
    Wenn jemand solch ein Problem hat, ist es natürlich logisch das diese Spiele ihn ansprechen, aber das ändert nichts an seiner Krankheit oder seinen eigentlichen Problemen.
    'Killerspiele' wie das oft angesprochene Spiel Counterstrike bringen viel mehr mit als die meisten Kritiker sehen möchten, nämlich fördern sie Reaktion & Reflexe, setzen taktisches Denken voraus und intensivieren es und diese Spiele finden in einer Gemeinschaft statt.
    Alles positive Aspekte die kaum jemand mal erwähnt.
    Personen die was anderes behaupten haben sich entweder nicht richtig damit auseinander gesetzt oder haben selbst ein Problem, das überhaupt erst diese panische Kritik hervorruft.
    Der gewalttätige Part dieser Spiele lässt sich nicht verleugnen, sollte aber auch nicht überbewertet werden, um diese Art der Gewalt mitzubekommen muss ich nur den TV einschalten.
    Ich selbst spiele CS 1.6 seit über 4 Jahren, betreibe dazu noch Thaiboxen und bin noch nie Amok gelaufen und habe keine höhere Gewaltbereitschaft als jemand der keins dieser Beiden vermeintlich gewalttätigen Hobbys hat. :]


    Fazit: Leute die sowas behaupten
    a) haben sich nicht mit dem Thema auseinander gesetzt
    b) sind Politiker auf der Suche nach Fame
    c) haben selbst Probleme und empfinden deshalb Panik gegenüber solcher Spiele.

    Einmal editiert, zuletzt von Astral ()

  • soweit ich des weiß wird beim thaiboxen auch noch disziplin und einschätzungs vermögen beigebracht also das du nicht einfach beim kleinsten grund draufhaust^^
    deswegen finde ich das man das nicht als beispiel für die auswirkung von killer spielen nehmen kann weil bei killerspielen wir nichts von diziplin oder zurückhaltung verlangt.
    aber ich kann dir nur zustimmen das sich politiker nicht richtig mit dem thema auseinander setzen sie sehen nur das eine das blut und die gewalt
    außerdem glaube ich nicht das politiker jemals richtig solche spiele gespielt haben

  • das problem liegt einfach darin, dass diese ganzen alten menschen es einfach unreal und unmoralisch vorkommt, weil sie es einfach nicht kennen.


    Ich kenne keinen, der counter strike spielt weil es so brutal ist, das ist einfach eine lächerliche annahme von den kritikern.


    In CS geht es ja nicht um den eigentlichen akt des tötens ._.

  • Zitat

    Original von lenhimself
    das problem liegt einfach darin, dass diese ganzen alten menschen es einfach unreal und unmoralisch vorkommt, weil sie es einfach nicht kennen.


    Ich kenne keinen, der counter strike spielt weil es so brutal ist, das ist einfach eine lächerliche annahme von den kritikern.


    In CS geht es ja nicht um den eigentlichen akt des tötens ._.


    Würde das Spiel spaß machen, wenn ihr statt mit Waffen mit Kuscheltieren werfen würdet und die Gegner (zum Beispiel Feen) bei einem Treffer Flügel bekommen und hoch fliegen statt, dass ihr als Terrorist oder GSG-9 verkleidet mit einer AK-47 auf den Gegner schießt und dieser anschließed tot umfällt?
    Definitiv nein.
    Es geht also schon um den Akt des Tötens. Dieser macht unter anderem den Spaß des Spiels aus.

  • Es wird wirklich immer lächerlicher.
    Das "Killerspiele" nicht mehr von Jugendlichen gespielt werden darf ist doch längst schon durch.
    Der Vorschlag, Erwachsenen das Spielen zu verbieten ist sowas von lächerlich und dreist, dass man wirklich nicht viel dazu sagen kann, als das es so extrem lächerlich und dreist ist. Und dann, wenn man sich Tränen weggewischt hat, die beim Lachanfall geflossen sind, liest man die Argumente und wird erneut förmlich einer Lachfolter unterzogen.
    Das sind Wissenschaftler, die so etwas behaupten! Studierte, die teilweise Doktortitel besitzen. Leute, von denen man annehmen könnte, dass sie etwas Intelligenz besitzen. Und solche Leute wollen dann erzählen, dass man, wenn man genug Killerspiele gespielt hat, sowas von abgestumpft und geschult ist, das man Menschen professionell töten kann?


    Einfach nur lächerlich und keiner Diskussion wert.

    Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!
    Rosa Luxemburg

    Einmal editiert, zuletzt von ProChiller ()

  • Der Akt des Tötens trägt dazu bei das Spiel authentisch zu machen, ja.
    Der Akt des Tötens trägt auch dazu bei, einen Krimi authentisch zu machen- laufen Leute die gerne Krimis lesen & gucken Amok?


    Die These war einfach, dass das Töten als solches in 'Killerspielen' überbewertet wird und nicht die Rolle spielt, wie es von Seiten der Kritiker behauptet wird.
    Hinzu kommt das es auch Interpretations-Sache ist, sicherlich kaufen einige Leute sich z.B. CS aufgrund der Gewalt, diese haben aber wie schon in meinem 1. Post gesagt ganz andere Probleme, gäb es keine Killerspiele würden sie sich die Gewalt irgendwo anders herholen, vielleicht sogar schon eher im echten Leben.