Im Folgenden werde ich euch mein Rezept zur Herstellung von als „pervers“ (von Freunden und Unbekannten bestätigt) empfunden Pfefferminztabak verraten.
Dabei werde ich detailliert auf die einzelnen Arbeitsschritte eingehen und sie mit Bildern schmücken.
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Im Vorfeld möchtet ihr natürlich wissen, ob es sich lohnt, Zeit für das Lesen aufzuwenden.
Deswegen vorab eine Bewertung:
Brevier (= verschriftlichter Testbericht)
Aussehen:
dunkelgrün, feiner Schnitt, sehr feucht bis nass
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Geruch:
Pfefferminznote, vergleichbar mit dem Geruch, der beim Kauen von wrigleys Spearmint entsteht: frisch, mild, leicht süßlich
Setup:
Eco Funnel Bowl (small), normale Alu 4-lagig, Ringlochung, zwei durchgeglühte Cocoocha, zum Teil mit Windschutz.
Man konnte über eine Stunde mit gleichbleibend guten Geschmack und Rauchentwicklung quartzen.
Rauch:
voluminös, sehr dicht, nicht drückend
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Geschmack:
Der Geschmack ist intensiver als der bloße Geruch, wie ein wrigleys spearmint-Kaugummi, aber natürlicher, leicht süßlich
Fazit/Note:
Der Tabak verdient ein „sehr gut“. Er erfüllt die Erwartungen, die an ihn gestellt sind. Milder Pfefferminzgschmack, verbunden mit einer sehr guten Rauchentwicklung.
Er ist nicht künstlich süß, sondern umspielt den Geschmackssinn mit einer angenehmen Milde, genau wie man sich seinen Traum-Pfefferminztabak vorstellt.
Dazu ist er relativ hitzebeständig und liefert mit dem beschriebenen Setup über eine Stunde hinweg sehr gute Ergebnisse. Außerdem ist die Suchtgefahr durch das nichtvorhandene Nikotin vermindert.
Für mich eine glatte Punktlandung: Note 1.
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Anleitung zur Herstellung von „Pfefferminztabak“ für die Wasserpfeife
Was ihr braucht:
- Pfefferminze aus eurem Garten
- Küchenrolle oder Handtücher
- Dose
- Bahrain Honey Mix oder Vergleichbares zum Anfeuchten
- Zeit (für Arbeitschritte, Geduld bis ihr rauchen könnt)
Manche von euch denken sich bestimmt, warum man sich großen Aufwand machen, wenn es doch vermeintlich viel leichter funktionieren würde: Das man also Pfefferminzblätter ohne Vorbehandlung direkt raucht. Probiert es aus, es wird nicht funktionieren: Ihr habt keine Rauchentwicklung und verbrannten Geschmack.
Deshalb stelle ich euch im Folgenden eine funktionierende Methode vor, um Pfefferminze rauchtauglich zu machen.
1.) Pfefferminzblätter pflücken:
Schaut euch in eurem Garten um. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich auch in eurem Garten Pfefferminze finden lassen. So sieht Pfefferminze (Mentha x piperita) aus:
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Um die Pflanze zu schonen, pflückt ihr nur die Blätter.
Das hat einerseits den Vorteil, dass euer „Tabak“ keine Stiele enthalten wird, andererseits wird die Pflanze weiter für Nachschub sorgen. Achtet darauf, möglichst makellose Blätter zu pflücken.
Davon hängt die spätere Qualität eures Wasserpfeifentabaks ab.
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2.) Waschen:
Die Blätter könnten verunreinigt sein. Sei es nun durch Insekten-Exkremente, Staub, Dreck, Pollen oder Ähnliches. Zum Waschen benutzt ihr einen ausreichend großen Behälter, der mit normalem Leitungswasser (Raumtemperatur) gefüllt ist.
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Beim Waschen der Blätter müsst ihr drauf achten, die Blätter mechanisch nicht zu beschädigen, sonst treten Zellsäfte aus und die Blätter verlieren gleichzeitig aromatischen Wert.
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3.) Trocknen:
Nach dem Waschen sind die geernteten Blätter nass. Damit durch die Feuchtigkeit bedingt, der Tabak kein Ziel von Schimmelkulturen wird, müsst ihr ihn trocknen. Er wird dadurch haltbarer. Die Blätter müssen also zwischen Handtüchern oder Vergleichbarem wie zum Beispiel Küchenrolle gelegt werden. Anschließend müssen sie an einem belüfteten Ort mit Schutz vor Sonneneinstrahlung weiter an Feuchtigkeit verlieren. (Durch die Wahl eines dunklen Ortes für das Trocknen ist der Erhalt des Aromas gewährleistet.)
Meine Wahl fiel auf zwei Handtücher:
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Nach ungefähr zwei-drei Tagen fangen die Blätter an zu welken. Die Blätter sind ausreichend trocken, wenn sie beim Draufdrücken anfangen zu bröseln und sind in diesem Zustand bereit zur weiteren Verarbeitung.
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4.) Verarbeitung des Rohmaterials
a) Schnitt:
Die getrockneten Blätter müssen nun geschnitten werden. Der Schnitt sollte nicht zu grob ausfallen, denn: Umso grober der Schnitt, desto geringer die Oberfläche, an der die Hitze angreifen kann. Schneidet ihr die Blätter also sorgfältig klein, nähert ihr euch beim Rauchen einem Maximum an Geschmack und Rauchentwicklung an.
b) Anfeuchten:
Trockene Blätter verbrennen bei hohen Temperaturen, was ein Anfeuchten unabdingbar macht. Außerdem wollt ihr eine gute Rauchentwicklung haben.
Als Mittel zum Anfeuchten verwendete ich gekauften Bahrain Honey Mix (100ml 2,39€). Alternativ könnt ihr euch zum Anfeuchten auch einen Mix aus Glycerin und Honig selber erstellen. Dazu beispielhafte Anleitungen aus dem Forum mit ein paar Anmerkungen von mir, außerdem mit Kritik an der Zutat Grafschafter Goldsaft:
1.Rezept, Original von gamerfake (Klick!) :
Also das mit dem Honig würde ich auch nicht probieren (gemeint ist hier das Anfeuchten ausschließlich nur mit Honig). Aber die Melasse zum Anfeuchten kann man ganz einfach selber machen... NEIN.....ich werde jetzt nicht das auflisten, was hier überall im Forum erwähnt wird mit Grafschafter Goldsaft, Honig, Glycerin und Wasser.... Sondern in der normalen und originalen Melasse ist Zuckerrohrsirup enthalten. Und nicht wie Grafschafter Goldsaft Zuckerrübensirup (wegen rübenartigem Beigeschmack)
Also entweder man kauft Zuckerrohrsiup oder man macht ihn selber aus Rohrzucker (ist billiger). Das habe ich gemacht.
1kg Rohrzucker mit 600ml Wasser einkochen. Aber Wichtig: nicht nur dickflüssigkochen und dann abfüllen, denn dann karamelisiert er und wird wieder hart!! Man muss ihn ca. 30 minuten kochen lassen und andauernd mit einem Sieb den Schaum abschöpfen. Das sind die Unreinheiten des Zuckers. Dann gibt man noch den Saft aus 1/2 - 1 Zitrone rein, das auch das Karamelisieren verhindert. Dann kann man ihn abfüllen und langsam abkühlen lassen. [...] Ich habe dann noch Backaroma (Vanille) (wahlweise auch ein anderes Aroma) hinzugefügt, dass er ein besseren Geruch bekommt.
2.Rezept (Ich muss sagen, dass ich damit negative Erfahrungen verbinde, weil durch den Grafschafter Goldsaft ein unpassender Rübengeschmack dominiert.), entnommen aus dem Thread zur Herstellung von Zitronenmelisse-"Tabak" (Klick!) :
Mischverhältnis:
50% Grafschafter Goldsaft
25% Glycerin
20% Honig
5% Wasser
3. Eigenes Rezept (bereits gestestet mit guten Ergebnis, vergleichbar mit gekauften BHM)
Wenn ich das nächste mal Selmade-BHM mache, dann ohne Grafschafter. Also nur Glycerin (ca.80%), Honig (ca. 20%) und evtl. bissl Wasser (<5%), da bei dem Erhitzen ein Teil verdampft. Das Ganze werde ich wieder eine halbe std. im Wasserbad erhitzen, man kann es aber auch zwei min. in der Mikro bei 600-800 Watt immer wieder aufkochen lassen.
Der „Tabak“ sollte nicht im Anfeuchtemittel schwimmen, jedoch ausreichend feucht sein.
Das Anfeuchtemittel sollte über ein-zwei Wochen in den „Tabak“ einziehen, danach könnt ihr den Pfefferminztabak endlich rauchen!
Zum Lagern des Tabak empfiehlt sich eine Tupperdose aus Muttis Sammelsurium
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VIEL SPAß BEIM NACHMACHEN ! =)